Hamburg. Der anhaltende Containerboom im Hamburger Hafen schafft zunehmend Engpässe bei der Bahn. Vor allem in Richtung Süden sei die Flut von Containertransporten nur noch mit Mühe zu schaffen, sagte der für Infrastruktur zuständige Bahn-Vorstand Stefan Garber am Montagabend in Hamburg. "Wir hätten das noch vor fünf Jahren nicht für möglich gehalten und erst später mit Engpässen gerechnet", erklärte er. Auch in der Verkehrsplanung des Bundes sei das starke Wachstum des Containerverkehrs unterschätzt worden. Nun bemühe sich die Bahn, durch bessere Organisation die vorhandene Infrastruktur effektiver auszunutzen. Zusätzliche Investitionen - zum Beispiel das lange geplante dritte Bahngleis zwischen Lüneburg und Stelle - seien jedoch erst möglich, wenn der Bund entsprechende Mittel einplane. Ob Hamburg nach dem gescheiterten Umzug der gesamten Bahn-Zentrale in die Hansestadt eventuell Standort für die Logistik-Sparte des Unternehmens werden könnte, ist nach Garbers Worten völlig offen. Es gebe einen Prüfauftrag des Aufsichtsrats an das Unternehmen, wie die verschiedenen Logistik-Standorte des Konzerns optimal gebündelt werden könnten. Eine Arbeitsgruppe untersuche diese Frage und werde im Herbst Ergebnisse vorlegen, die anschließend konzernintern überprüft würden. Was am Ende stehe, sei zum heutigen Zeitpunkt völlig offen. (dpa/stb)
Hamburger Container-Boom schafft Engpässe im Bahnverkehr
Bahn: "Transport nach Süden nur noch mit Mühe zu schaffen"