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Hamburg: Cuxhaven soll mehr Container umschlagen

22.08.2003 16:28 Uhr

Schachzug gegen das Projekt des Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven

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Cuxhaven. Über das bestehende Containerterminal in Cuxhaven sollen künftig uneingeschränkt Containerverkehre abgewickelt werden. Dafür will sich Hamburgs Wirtschafts- Hafensenator Gunnar Uldall (CDU) einsetzen, versprach Uldall in einem Spitzengespräch Cuxhavens Oberbürgermeister Helmut Heyne. Dieser äußerte seine "Freude" über das Vorhaben, weil sich damit Cuxhaven "uneingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten" eröffneten. Formell bedarf es dafür der Aufhebung einer so genannten "Sperrklausel" durch die Hamburger Bürgerschaft. Diese Klausel findet sich in dem 1991 zwischen dem Land Niedersachsen und dem Stadtstaat Hamburg unterzeichneten Staatsvertrag über die Übertragung des damals zu Hamburg gehörenden "Amerikahafens" an Niedersachsen wieder. Der Kontrakt ermöglichte erst den Bau des von Cuxhaven und Niedersachsen gewünschten neuen Containerterminals. Mit der "Sperrklausel" verpflichtete sich Cuxhaven dazu, keine Überseecontainer-Verkehre zu akquirieren, so dass diese auf ein Anlaufen Hamburgs verzichten könnten. Am 1.Oktober 1997 wurde der "Europakai" vom damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten und heutigem Bundeskanzler Gerhard Schröder eröffnet. Rund 140 Millionen Euro flossen in das Vorhaben. Die Anlage wird von der Firma Cuxport betrieben, an der wiederum die dem Hamburger Staat gehörende Hamburger Hafen- und Lagerhaus AG (HHLA) beteiligt ist. Weiterer Großgesellschafter ist die zum Rhenus-Konzern gehörende Midgard-Gruppe. Beobachter sehen in der Ankündigung Uldalls einen interessanten Schachzug, um das Großprojekt "Tiefwasserhafen Wilhelmshaven" auszuhebeln. Denn hierfür kann jetzt das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Die Öffnung Cuxhavens für größere Containerverkehre könnte den Druck auf die niedersächsische Landesregierung erhöhen, nach dem Motto: "In Cuxhaven kann Niedersachsen Großcontainerschiffe schon heute abfertigen, in Wilhelmshaven wäre dies, wenn überhaupt, erst ab 2010 möglich." Bis zur im Frühjahr 2002 erfolgten Entscheidung zugunsten Wilhelmshavens hatte Hamburg versucht, Cuxhaven als Standort für einen deutschen Tiefwasserhafen durchzusetzen. Das Land Bremen favorisiert über die dortige Nummer eins, die BLG Logistics Group, den Standort Wilhelmshaven. (vr/eha)

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