Hamburg. Deutliche Kritik an der Preispolitik der Hamburg Port Authority (HPA) kommt vom Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH). Deren Geschäftsführer, Norman Zurke, hält die zum 1.Januar 2008 vollzogenen Preisanpassungen – von den Kaimieten, über schiffsbezogene Entgelte bis hin zum neuen, seit dem 1.Januar 2008 gültigen Tarifregelwerk für die Nutzer der Hafenbahn – unterm Strich „für zu hoch“. „Wir müssen aufpassen, dass bei den Kunden, vor allem den ausländischen Kunden, nicht der Eindruck entsteht, Hamburg ist ein teurer Hafen“, sagte Zurke der VerkehrsRundschau. Er verweist auf diese allgemeinen Zahlen: 2006 eine Erhöhung der Hamburger Hafenentgelte um sieben Prozent, 2007 erneute Anpassung um zwei Prozent und für 2008 eine weitere Anpassung von vier Prozent. Die Aussagen des UVHH-Geschäftsführers fallen zeitlich zusammen mit der über die Tageszeitung „Hamburger Abendblatt“ geäußerten Kritik der Deutsche-Bahn-Tochter Railion am neuen Tarifwerk für die von der HPA betriebene Hafenbahn. Vor allem die Erhebung von Standgeldern für die auf dem rund 330 Kilometer abgestellten Bahnwaggons – in Erwartung von Ladung oder in Erwartung des Weitertransportes beladener Waggons ins Hinterland– hat Railion der Tageszeitung zufolge aufgebracht. Das Bahnunternehmen hatte deshalb einen Brandbrief an den Hamburger Senat geschickt, der der Abendblatt-Redaktion zugespielt wurde. Danach würden sich die Mehrkosten für Waggonstandgelder nur für Railion im Jahr 2009 auf rund 4,4 Millionen Euro belaufen. Das Bahnunternehmen drohte sogar damit, die auf Vorrat ausgerichtete Zustellung von Waggons – zumal für den Containerverkehr – einzustellen, wenn das System nicht angepasst würde. HPA-Sprecherin Christiane Kuhrt stellte gegenüber der VerkehrsRundschau klar, dass inzwischen beschlossen worden sei, die Standgelder nicht an Wochenenden zu erheben. Sie erinnerte zudem daran, dass in der Vergangenheit das Abstellen von Waggons auf dem Hafenbahnnetz praktisch kostenfrei war. Erst mit der Gründung der HPA habe man sich des Themas „Standmieten auf dem Gleisnetz“ angenommen. Die seitens des UVHH geäußerte Kritik an der HPA-Preispolitik wollte sie ebenfalls „nicht so stehen lassen“. „Im Vergleich mit unseren direkten Mitbewerbern, zum Beispiel den Westhäfen, sind wir immer noch ein günstiger Hafen“, sagte sie weiter. Das könne sie deshalb so klar sagen, „weil wir uns als Hafenverwaltungen inzwischen regelmäßig austauschen und somit genau wissen, was in dem anderen Konkurrenzhafen passiert“. Über das Netz der Hamburger Hafenbahn rollen täglich bis zu 200 Züge. Das schienenseitige Gesamttransportaufkommen lag 2007 bei 39,8 Millionen Tonnen, ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für 2008 rechnet die HPA mit bis zu 42 Millionen Tonnen. 50 Bahnunternehmen aus dem In- und Ausland haben inzwischen eine Zulassung zum Hafenbahnnetz erhalten. (eha)
Hafenwirtschaft warnt vor „teurem“ Hamburger Hafen
Ärger über Standentgelte für Waggons: Hamburger Hafenbehörde HPA weist Kritik zurück