Hamburg. Das heftige Winterwetter verschont auch den Hamburger Hafen nicht. Die Hamburg Port Authority (HPA) setzt seit dieser Woche wieder einen Teil ihrer Eisbrecherflotte ein, die insgesamt sieben Fahrzeuge umfasst. Das Eis hat inzwischen eine Stärke von fünf bis sieben Zentimetern. In der Wintersaison 2009/2010 kamen die im übrigen Jahresverlauf als Hafenschlepper genutzten Wasserfahrzeuge erstmals ab dem 7. Januar zum Einsatz. Dieser währte im vergangenen Winter 40 Tage.
Die vier Eisbrecher, darunter die "Johannes Dalmann", haben zwei wesentliche Aufgaben zu erfüllen. Zum einen steht das eigentliche Eisbrechen in den Hafenbecken sowie im Elbe-Strom auf der Tagesordnung. Das dient der allgemeinen Schiffssicherheit sowie bewahrt die Schiffe vor dem Einfrieren, was in extremen Fällen auch zu schweren Beschädigungen am Schiff führen kann. Während die großen Frachter über ausreichend Motorenkraft verfügen, sind es vor allem die leistungsschwächeren Binnenschiffe, die bei Eisgang Probleme bekommen.
Die zweite und ebenso wichtige Aufgabe stellt der Deichschutz dar. Das Eis "drückt" auf die Deiche und Hochwasserschutzanlagen, wenn es nicht daran gehindert wird, das heißt, wenn nicht gebrochen wird.
Beim Eisbrechen arbeiten die Schiffsführer nach einem bewährten System – sie nutzen die Kraft der Gezeiten aus. So wird bei ablaufendem Wasser das Eis systematisch von unten nach oben aufgebrochen. Mit dem in Richtung Nordsee ziehenden Elbe-Strom werden die Eismengen transportiert. Die HPA-Schiffsführer sprechen in dem Zusammenhang vom "Herausfegen". Bei Flut werden die Eisbrecher vor allem in den Hafenbecken tätig, weil dort das Eis zur Ruhe kommt und friert.
Weiter Elbestrom-aufwärts, zum Beispiel bei Geesthacht, sind Eisbrecher ebenfalls aktiv, weil sich in dem Bereich bereits größere Treibeisfelder gebildet haben. In diesem Bereich kommen die HPA-Schlepper im Rahmen ihres 24-Stunden-Einsatzes jedoch nicht zum Einsatz. (eha)