Hamburg. Die Hamburger Hafenverwaltungsgesellschaft HPA hat einem Beitrag der Tageszeitung "Die Welt" vom Montag widersprochen, wonach die HPA kurz vor der Insolvenz stehe. Richtig sei zwar, dass die HPA im vergangene Jahr Verluste in Höhe von 28,6 Millionen Euro gemacht hat. Die Finanzierung sei aber durch Mittel aus dem Verkauf der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) bis 2012 auskömmlich, sagte ein Sprecher der HPA gegenüber der VerkehrsRundschau.
Die Stadt Hamburg hatte aus dem Verkauf der HHLA eine Milliarde Euro erlöst. Das Geld kommt nun in mehreren Tranchen der Hafenfinanzierung zugute. Es ist aber spätestens 2012 aufgebraucht. "Für den Zeitraum nach 2012 müssen neue Wege der Finanzierung gefunden werden", bestätigte der Sprecher. Entgegen dem Zeitungsbericht seien Ausbauprojekte wie die Westerweiterung des Hafens nicht gefährdet, auch wenn die Finanzierung nach 2012 noch nicht abschließend geklärt sei.
"Der Welt-Beitrag erweckt den Eindruck, dass wir hier kurz davor stehen, den Laden dicht zu machen. Das ist definitiv nicht der Fall", berichtigte der HPA-Sprecher. Allerdings habe sich das vom Senat ausgegebene Prinzip "Hafen finanziert Hafen" als unrealistisch erwiesen, weil der Hafen zahlreiche zusätzliche Aufgaben übernehmen müsse die derzeit durch Gebühreneinnahmen allein nicht gedeckt seien. Das betreffe unter anderem den gesamten Straßenbau oder die Instandhaltung von Brücken im Hafengebiet, aber auch historisch gewachsene Aufgaben wie Wasserversorgung.
Der zusätzliche jährliche Finanzierungsbedarf aus öffentlichen Mitteln liege schätzungsweise bei 150 Millionen Euro. Derzeit laufen die Haushaltsberatungen im Hamburger Senat. (diwi)