Hamburg. Die deutschen Seehäfen könnten an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen, weil der Bund nicht genug Mittel für den Ausbau von Seewegen und Wasserstraßen bereitstellt. Das befürchtet der Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS). "Die Mittel für den Norden reichen nicht aus, die seewärtigen Zufahrten bedarfsgerecht auszubauen", sagte ZDS-Hauptgeschäftsführer Klaus Heitmann der Nachrichtenagentur dpa vor der nationalen maritimen Konferenz (27./28.5.) in Wilhelmshaven. Im Bundeshalt seien für die nächsten Jahre jährlich rund 900 Millionen Euro für den Erhalt und Ausbau der Bundeswasserstraßen vorgesehen, davon rund 300 Millionen Euro für die Küste und 600 Millionen Euro für das Binnenland.
Ausbaubedarf sieht der Hafenverband für die Elbe, die Weser, die Ems, den Nord-Ostsee-Kanal und die Mecklenburger Bucht. "Die seewärtige Erreichbarkeit unserer Häfen ist von entscheidender Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit", sagte Heitmann. Nach dem nationalen Hafenkonzept soll deshalb auch der bedarfsgerechte Ausbau der Zufahrten vordringlich umgesetzt werden. "Aber das reicht nicht aus", sagte der Verbandsfunktionär. "Jetzt müssen auch Taten folgen und glaubwürdige Finanzierungskonzepte trotz notwendiger Haushaltskonsolidierung vorgelegt werden." Immer mehr werde deutlich, dass das nationale Hafenkonzept und die Haushaltsplanung des Bundes nicht stimmig seien. Sie müssten daher in Einklang gebracht werden. (dpa)