Wiesbaden. Der Güterverkehr in Deutschland legt weiter zu. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 3,4 Milliarden Tonnen Güter per LKW durch Deutschland transportiert - das waren 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr, meldete das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden auf Basis einer ersten Schätzung. Immer mehr Waren werden auf die Straße verladen: Der Straßengüterverkehr wies im Vergleich zur Eisenbahn und Schifffahrt die höchste Wachstumsrate auf. Der gesamte Gütertransport auf allen Verkehrswegen stieg 2007 um 4,8 Prozent auf 4,4 Milliarden Tonnen. Wichtigster Verkehrsweg für Güter bleibt die Straße, über die 77 Prozent der Menge transportiert werden. Überdurchschnittlich nahm 2007 auch die Frachtbeförderung per Flugzeug zu (plus 5,4 Prozent). Weniger stark wuchsen die Transportmengen per Eisenbahn (plus 3,5 Prozent), Binnenschiff (plus 1,6 Prozent) und Seeschiff (plus 4,0 Prozent). Der Verband Pro Mobilität forderte angesichts der aktuellen Zahlen einen schnellen Sausbau der Fernstraßen. „Mit dem Rekord-Ergebnis von 466 Milliarden Tonnenkilometern ist der Bundesverkehrswegeplan schon vor der Hälfte seiner Laufzeit Makulatur geworden“, sagte Peter Fischer, Präsident des Verkehrsverbandes. Die langfristige Investitionsplanung der Bundesregierung sehe für 2015 rund 374 Milliarden Tonnenkilometer im Straßengüterfernverkehr vor. Unter Einschluss des Nahverkehrs werden dort insgesamt 458 Milliarden Tonnenkilometer unterstellt. Dieser Wert wurde jedoch schon Ende 2007 überschritten, so Fischer. Hohes Wachstum, insbesondere der Beförderungsleistung, zeigte nach Angaben des Bundesamtes auch der Güterverkehr der Eisenbahn: Das Verkehrsaufkommen lag mit 358,2 Millionen Tonnen um 3,5 Prozent, die tonnenkilometrische Leistung mit 114,0 Milliarden Tonnenkilometern um 6,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Die durchschnittliche Beförderungsweite der Bahnen nahm damit um 9 auf 318 Kilometer zu. Ein Wachstumsträger bei der Bahn war nach Angaben der Statistiker die Containerbeförderung, die um 12 Prozent anstieg. Mehr Container ließen auch die Seeschifffahrt erstmals die 300 Millionen-Tonnen-Schwelle überschreiten. Nur in einem Verkehrszweig sank die Beförderungsmenge 2007: der Transport von Rohöl in Pipelines ging um 3,2 Prozent auf 91,2 Millionen Tonnen zurück. (dpa/sb)
Gütermengen in Deutschland: LKW bleibt ungeschlagen
Straßengüterverkehr bleibt wichtigster Verkehrsträger und kann Vorsprung gegenüber Schiene und Schifffahrt ausbauen