Gegen den Willen der Kantone Tessin und Uri, jedoch in Übereinstimmung mit der Regierung des Kantons Graubünden und allen Verkehrsverbänden, wird der Gotthardtunnel für den gesamten Verkehr am 21. Dezember wieder geöffnet. Zentrale Bedingung für diesen Entscheid war die Tatsache, dass der bauliche Sicherheitsstandard in etwa demjenigen vor dem verheerenden Unfall vom 24. Oktober entspricht. Da in den kommenden Monaten noch weitere bauliche Verbesserungen vorgenommen werden müssen, wird der Tunnel jeweils in der Nacht geschlossen. "Es kann nicht sein, dass wir den Gotthardtunnel schließen, bis wir eine sicherheitsmäßige Luxuslösung anbieten können, und gleichzeitig praktisch den gesamten Schwerverkehr dem Kanton Graubünden überlassen – und dies am San Bernardino auf einem weit tieferen Sicherheitsniveau als dies am Gotthard der Fall sein wird". Damit trat Verkehrsminister Moritz Leuenberger dem Ansinnen von Gotthardgegnern entgegen, mit der Zulassung von Lastwagen bis nach Ostern zu warten, um alle noch notwendigen Arbeiten abschließen zu können. Wie bereits am San Bernardino werden auch am Gotthard Lastwagen nur im Einbahnverkehr und mit einem Mindestabstand von 150 Metern durchgelassen. Dadurch werde das Risiko von Frontalkollisionen zwischen Lastwagen vermieden, und die Lenker von Personenwagen fühlten sich nicht mehr von allen Seiten von Lkw bedrängt. Der Einbahnverkehr soll im Ein- bis Zweistundenrhythmus wechseln. Damit Staus vermieden werden können, sollen auf der Nord- wie auf der Südseite großzügige Stauräume eingerichtet werden. Durch diese Maßnahmen wird auch die Zahl der den Gotthardtunnel durchfahrenden Lastwagen von zuvor 5500 auf voraussichtlich höchstens 3700 reduziert. (vr/hrk)
Gotthardtunnel wird am 21. Dezember wieder geöffnet
In der Nacht wird der Tunnel vorerst noch geschlossen bleiben