Goodbye Diesel, hello Brennstoffzelle

Sinneswandel in der Transport- und Logistikbranche: Bei der Frage, was denn als die Technik der Zukunft anzusehen ist für Lkw in der Gewichtsklasse ab 7,5 bis 26 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht, gab es überraschende Zahlen: Die meisten Logistikdienstleister und Verlader geben mittlerweile dem Antrieb mit Wasserstoff und Brennstoffzelle die besten Chancen (siehe Grafik Seite 25). Bei den Verladern ist sogar die Mehrheit der Befragten der Ansicht, dass diese Technologie sich durchsetzen wird. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der VerkehrsRundschau (VR) im Rahmen der VR-Index-Erhebung. Demnach steht der Diesel offenbar vor seiner Ablösung: Nur noch 13,2 Prozent der Verlader sind der Auffassung, dass sich diese Motorisierung in Zukunft durchsetzen wird. Bei den Dienstleistern sind es mit 23,0 Prozent zwar mehr, aber deutlich weniger als noch im vierten Quartal 2018, als die VR schon mal diese Frage gestellt hat. Damals votierten 39,4 Prozent der Dienstleister für den Diesel als den Antrieb der Zukunft und 16,7 Prozent für den Hybrid. Eine Ära neigt sich dem Ende zu Diese Zahlen kann man als eine kleine Revolution bezeichnen. Denn jahrzehntelang galt der Diesel als alternativlos im Straßengüterverkehr für schwerere Baureihen. Nun stellen sich die Dienstleister und Verlader darauf ein, dass diese Ära sich dem Ende zuneigt. Doch was sind die Gründe für diesen Meinungswandel? Dafür dürfte weniger das Klimapaket der Bundesregierung verantwortlich sein, sind doch die Maßnahmen für den Güterverkehr moderat ausgefallen. Eher dürften es die Ankündigungen der Nutzfahrzeughersteller gewesen sein, die die Lkw-Käufer zum Umdenken getrieben haben. So hatte Daimler-Truck-Chef Martin Daum im Oktober verkündet, dass sein Haus bei den Antrieben auf die Brennstoffzelle und den Elektroantrieb setzt. Diesel-Lkw hingegen will der Konzern laut Daum ab 2039 nicht mehr im Programm haben. Oder Iveco: Gemeinsam mit Nikola wollen die Italiener eine neue Sattelzugmaschine anbieten mit dem Namen Tre, zunächst in einer batteriegetriebenen Version und später, ab 2023, mit einer Brennstoffzelle (siehe VR 50/2019, Seite 44). Eine weitere Überraschung der Befragung: die Eindeutigkeit, mit der die E-Mobilität von den Dienstleistern abgelehnt wird. So sagen 62,3 Prozent von ihnen, dass sie sich mit Elektromobilität nicht befassen, weil für sie dieser Antrieb keine Alternative sei. Vor einem Jahr haben nur 53 Prozent mit dieser Begründung geantwortet. Weitere 13,1 Prozent sagen "nein" zur Elektromobilität, weil sie andere Antriebsarten bevorzugen. Und 9,8 Prozent sind batteriebetriebene Lkw schlichtweg zu teuer (Mehrfachantworten waren möglich). Immerhin, 21,3 Prozent der Dienstleister beabsichtigen, sich mit Elektromobilität zu befassen. Aber 9,8 Prozent schreckt die fehlende Lade-Infrastruktur ab und 4,9 Prozent beklagen, dass sie trotz Anfrage bei den Lkw-Herstellern keine Fahrzeuge bekommen können. Mehr zum Thema unter #VRFragedesQuartals www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag Die Frage des Quartals Jedes Quartal befragt die Verkehrs-Rundschau Unternehmen zu aktuellen Themen aus der Logistikbranche. In diesem Quartal haben Fach- und Führungskräfte von 61 Logistikdienstleistern und 38 Verladern an der vom Marktforschungsinstitut Kleffmann durchgeführten Untersuchung teilgenommen. cd Aktuelle Daten zur Entwicklung der Frachtraten und des Aufkommens - Mehr Daten zum VR-Index: unverzichtbare Kennzahlen für Dienstleister und Verlader Weitere zahlreiche Zahlen zum Transport- und Logistikmarkt finden Leser der VerkehrsRundschau (VR) auf dem Portal VerkehrsRundschau plus. Dort erscheint zudem alle zwei Wochen ein Blog, in dem aktuelle Marktdaten aus dem Transport- und Logistikmarkt analysiert und bewertet werden. Als weiteren Service bietet die VR für jeden frei zugänglich ein Webinar zum gleichen Thema an. Am 23. Januar 2020 werden darin aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Frachtraten präsentiert und es erfolgt ein Ausblick auf die Entwicklung des Transport- und Logistikmarktes im Jahr 2020 (mehr Infos und Anmeldung unter www.verkehrsrundschau.de/events).Der Kennzahlenbereich der VerkehrsRundschau auf dem Portal VR-Plus liefert den Unternehmern wichtige Benchmarks. So können Daten abgerufen werden beispielsweise zu den Standzeiten von Lkw an den Laderampen, zum durchschnittlichen Lohnkostensatz für einen Fahrer pro Tag oder zur Entwicklung der Frachtraten unterteilt nach Komplett-, Teilladungen und Paletten. Zudem gibt es dort Daten zu den Preisen von Paletten, die von Swoplo zur Verfügung gestellt werden, sowie Angaben zu den Gehältern von Logistikberufen, erhoben von BirdieMatch. cdMehr zum VR-Index für Abonnenten unter: www.verkehrsrundschau-plus.de/kennzahlen

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