Düsseldorf. Bei den nordrhein-westfälischen Grünen ist der Modellversuch mit 25-Meter-LKW auf scharfe Kritik gestoßen. Landesverkehrsminister Oliver Wittke (CDU) knicke vor der LKW-Lobby ein und verkenne, „dass das dicht besiedelte Land NRW nicht das australische Hinterland ist“, erklärte deren verkehrspolitischer Sprecher, Horst Becker, heute in Düsseldorf. Wittke hatte gestern grünes Licht für das Modellprojekt geben. Auch Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) kritisierte das Vorhaben. Es stehe nicht in Übereinstimmung mit dem Beschlüssen der Verkehrsministerkonferenz, sagte er der „Rheinischen Post“. Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Horst Friedrich, unterstützte dagegen die Pläne Wittkes. Praktische Erfahrungen in europäischen Ländern zeigten, dass hierdurch ein Beitrag zur Entlastung im Straßengüterverkehr geleistet werden könne. „Wir brauchen keine Monstertrucks in den Städten und auf den Autobahnen, die die Straßen und Bücken zerstören und katastrophale Unfallfolgen nach sich ziehen können“, betonte dagegen der Grünen-Politiker Becker. Diese Fahrzeuge verringerten zudem die LKW-Mauteinnahmen. Außerdem würden im Transportgewerbe Arbeitsplätze abgebaut und Straßenschäden den Steuerzahlern aufgebürdet. Auf den Teststrecken in NRW dürfen die rund 25 Meter langen und bis maximal 44 Tonnen schweren Fahrzeugkombinationen laut Wittke zunächst nur bis Ende 2007 verkehren. Die Spedition Meyer & Meyer darf als erstes Transportunternehmen in Nordrhein-Westfalen einen Gigaliner einsetzten. (dpa/sb)
Gigaliner in NRW: Tiefensee kritisiert Modellprojekt
Bundesverkehrsminister Tiefensee und die Landesgrünen stellen sich gegen Modellversuch mit 25-Meter-LKW