-- Anzeige --

Gewerkschaft fürchtet um maritime Ausbildungsqualität

26.09.2012 11:27 Uhr
Gewerkschaft fürchtet um maritime Ausbildungsqualität
Zu wenige Schiffe fahren unter deutscher Flagge, kritisiert die Gewerkschaft Verdi
© Foto: imago/Markus Tischler

Verdi wirft deutschen Reedern vor, immer mehr Schiffe auszuflaggen und damit ihre Verpflichtungen aus dem „Maritimen Bündnis“ zu unterlaufen.

-- Anzeige --

Berlin. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi befürchtet, dass das „Maritime Bündnis für Beschäftigung und Ausbildung“ zerbröckelt und damit auch die deutsche seemännische Ausbildung langfristig beschädigt wird.

Hintergrund dieser Annahme ist die aktuelle Statistik des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) für Schiffe unter deutscher Flagge sowie Schiffe unter deutschem Management und Billigflagge. Diese weise einen starken Rückgang auf weniger als 370 Schiffe im Bündnis auf, obwohl eine Anzahl von 600 Schiffen für 2012 angestrebt war. Ziel sei es gewesen, die deutsche Schifffahrtsförderung für Ausbildung und Beschäftigung weiter zu entwickeln, erklärt die Gewerkschaft in einer Mitteilung. Das vor acht Jahren gegründete Bündnis zwischen Bundesregierung, deutschen Küstenländern, dem Reeder-Verband und Verdi war mit einer Mitgliedschaft von 500 Schiffen unter deutscher Flagge gestartet. Ziel des Bündnisses ist, das maritime Know-how zu erhalten, die Ausbildung zu fördern und Beschäftigung zu sichern.

„Viele Reeder verlassen das Bündnis, um noch mehr Spielraum gegenüber guten tarifrechtlichen und sozialen Bedingungen zu erhalten“, kritisiert Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Deutsche Reeder würden massenhaft ausflaggen und Besatzungen anheuern, die schlechte Arbeitsbedingungen und Dumpinglöhne akzeptieren. Die Begründung der Reeder, dass deutsche Schiffsoffiziere, insbesondere Kapitäne fehlen, sei falsch. Mehr als 100 junge Absolventen der Seefahrtsschulen würden Möglichkeiten suchen, um an Bord eingesetzt zu werden.

Die Gewerkschaft appelliert daher an das Bundesverkehrsministerium, die Reeder mit konkreten Vorgaben dazu zu veranlassen, ihre Versprechungen aus dem „maritimen Bündnis“ zu erfüllen und die Tonnagesteuer an Ausbildung und Beschäftigung zu binden. (diwi)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.