Friedrichshafen. "Es gibt Gespräche mit MTU", sagte am Mittwoch eine Rathaussprecherin in Friedrichshafen am Bodensee. Verschiedene Standorte und Möglichkeiten würden geprüft. Einzelheiten nannte sie jedoch nicht. Salem im Bodenseekreis hatte das Großprojekt mit Investitionen von 40 Millionen Euro am 27. April mit einem Bürgerentscheid gekippt. Auch die börsennotierte MTU-Muttergesellschaft Tognum wollte sich nicht zu Einzelheiten der Standortsuche äußern. Ein Tognum-Sprecher sagte lediglich: "Wir verhandeln mit mehreren Interessenten." Darunter sei auch Friedrichshafen. Mit der Stadt gebe es gute Gespräche, die jedoch ergebnisoffen seien. Unterdessen hat der CDU-Landtagsabgeordnete Ulrich Müller vorgeschlagen, Vertreter aus Wirtschaft und Politik der Region an einen Tisch zu bringen, um die Suche zu beschleunigen. "Ein Unternehmen wie die MTU hat es nicht verdient, in der Region als lästiger Bittsteller an einer Rathaustür nach der anderen anklopfen zu müssen", kritisierte der frühere Landesverkehrsminister. Medienberichten zufolge haben Ravensburg und Wangen im Allgäu bereits abgewinkt. Das Logistikzentrum war in Salem wegen der geplanten Größe und des erwarteten Schwerlastverkehrs abgelehnt worden. MTU will in einem solchen Zentrum zehn in der Region verstreute Lager zusammenfassen. Vorgesehen ist, dass dort Teile für die MTU-Motorenfertigung angeliefert und für die Montage vorbereitet sowie fertige Motoren bis zur Auslieferung zwischengelagert werden. 130 neue Arbeitsplätze sollten mit dem Zentrum verbunden sein.
Gespräche über MTU-Logistikzentrum in Friedrichshafen
Der Dieselmotorenhersteller MTU Friedrichshafen sucht nach der Absage in Salem nun auch an seinem Stammsitz nach einem Areal für sein geplantes Logistikzentrum.