Hamburg. An der Spitze der Schiffsklassifikations-Gesellschaft Germanischer lloyd (GL) kommt es zu einem überraschenden Wechsel. Hermann J. Klein, Vorstandsmitglied seit dem Jahr 2003, wird aus dem Führungsgremium des weltweit tätigen technischen Prüfkonzerns mit Wirkung zum 15. Dezember ausscheiden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Klein habe diese Entscheidung „auf eigenen Wunsch hin" getroffen. „Nach einem Strategiefrühstück des Vorstands heute Morgen hatte Herr Klein seine Absicht mitgeteilt", ergänzte GL-Sprecher Olaf Mager auf Anfrage der VerkehrsRundschau.
Im Unternehmen ist die Entscheidung mit „Bedauern", aber auch mit „Respekt" entgegen genommen worden. Er übergebe jedoch ein „gut bestelltes Haus". Immerhin werde Klein dem Konzern, der heute weltweit rund 7000 Mitarbeiter zählt, auch in Zukunft als Berater zur Seite stehen. Darüber hinaus wird angestrebt, dass der studierte Maschinen- und Schiffbau-Ingenieur im nächsten Jahr einen Sitz im Aufsichtsrat bekommt. Darüber müsse im Frühjahr 2011 der Aufsichtsrat entscheiden.
Unter der Ägide von Klein habe der Traditionskonzern auf dem Gebiet der internationalen Schiffsklassifikation seinen Marktanteil „deutlich" ausbauen können. Heute liegt der Weltmarktanteil in der Containerschifffahrt bei der „Fahrenden Flotte" bei gut 40 Prozent.
Mit dem Niederländer Erik van der Noordaa, 49, stößt ein auf internationalem Parkett erfahrener Schiffbau- und Maschinenbau-Ingenieur die Nachfolge an. Van der Noordaa war zuletzt Chief Operations Officer beim niederländischen Werften-Konzern Damen Shipyards Group in Gorinchem (6000 Mitarbeiter, 1,2 Milliarden Euro Umsatz). Er übernimmt nicht nur das frei werdende Ressort „Maritime Dienste", sondern wird im dreiköpfigen Vorstand zudem die Rolle des Vorstandsvorsitzenden einnehmen. Dem Führungsgremium gehören darüber hinaus der Finne Pekka Paasivaara (Indsutriedienste) sowie Joachim Segatz (Zentrale Dienste) an. „Herr van der Noorden verfügt über sehr große Erfahrungen auf dem Gebiet der Integration von internationalen Firmen innerhalb eines Firmenverbundes. Davon kann der GL nur profitieren, denn auch unser Konzern hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von Firmen vor allem aus dem Bereich „Erneuerbare Energien" und „Erdöl- und Gas-Exploration" hinzugekauft", ergänzte GL-Sprecher Mager (eha)