München. Die Gründung von Ausbildungsgenossenschaften könnte den Ausbildungsnotstand in Deutschland bekämpfen. Diesen Vorschlag machte der Präsident der Freien Universität in Berlin, Dieter Lenzen, in einem Gespräch mit "Profil", dem Monatsmagazin der bayerischen Genossenschaften. Lenzen forderte, dass sich vor allem kleine Unternehmen in Ausbildungsgenossenschaften zusammenschließen sollten. Laut Lenzen würden Unternehmen sehr unterschiedlich in Aus- und Weiterbildung investieren, je nach Branche und Größe. Konzerne könnten oft mehr Mittel aufwenden als kleine und mittlere Unternehmen. „Kleinere Unternehmen haben solche Möglichkeiten oft nicht. Eine Chance für sie kann es sein, sich bei der Aus- und Weiterbildung zusammenzuschließen. Gemeinsam lassen sich Kosten sparen und Lehrpläne vereinheitlichen“, erklärte Lenzen. Die Unternehmensform der Genossenschaft kann dabei eine wichtige Rolle spielen. Ausbildungsgenossenschaften könnten insbesondere für Handwerksbetriebe und kleine mittelständische Unternehmen die Chance zur Ausbildung junger Menschen bieten, die ansonsten für den einzelnen Betrieb nicht mehr finanzierbar wäre, hieß es in einer Pressemitteilung des Genossenschaftsverbandes Bayern (GVB). Das aktuell in Kraft getretene neue Genossenschaftsgesetz biete für die Gründung von Ausbildungsgenossenschaften ideale Voraussetzungen. (tz)
Genossenschaften gegen Ausbildungsnot in Deutschland
Präsident der Freien Universität in Berlin, Dieter Lenzen, empfiehlt Ausbildungsgenossenschaften für kleine Unternehmen