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Generalsanierung DB: Kritik zum Sanierungsstart Hamburg–Berlin

01.08.2025 08:25 Uhr | Lesezeit: 2 min
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Die Sperrung Hamburg–Berlin zwingt Logistikunternehmen zu langen Umwegen (Symbolbild)
© Foto: Deutsche Bahn AG/Volker Emersleben

Die Deutsche Bahn startet ab sofort die Sanierung der Strecke Hamburg–Berlin. Für den Güterverkehr bedeutet das massive Umleitungen, längere Fahrzeiten und zusätzliche Belastungen. Zudem kritisiert die Branche die Umleitungsplanung.

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Ab dem heutigen 1. August bleibt die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin für neun Monate vollständig gesperrt, wie die dpa meldet, und zwar von Freitagabend an bis zum 30. April. Dies ist der nächste große Schritt im Rahmen der umfassenden Modernisierung, wie die VerkehrsRundschau bereits meldete.

Die 280 Kilometer lange Verbindung zählt zu den wichtigsten Güterverkehrskorridoren Deutschlands. Mit der Generalsanierung will die Deutsche Bahn die marode Infrastruktur grundlegend erneuern und langfristig zuverlässiger machen.

Sperrung trifft zentrale Güterverkehrsachse

Während der Bauzeit müssen Güterzüge großräumig umgeleitet werden. Die Bahn nennt Strecken über Uelzen und Stendal sowie über Rotenburg (Wümme) und Verden (Aller). Diese führen weiter über Hannover und Magdeburg in Richtung Berlin. Die Folge: deutlich längere Fahrzeiten und zusätzliche Belastung stark frequentierter Knotenpunkte.

„Weiterhin sind jedoch auch Umleitungen über Rotenburg (Wümme) und Verden (Aller) vorgesehen. Diese werden im weiteren Fahrtverlauf über Hannover und Magdeburg in Richtung Berlin geleitet“, teilt die Bahn mit.

Branche kritisiert Umleitungsplanung

Die Wettbewerber im Güterverkehr reagieren mit deutlicher Kritik. Im Frühjahr sollen zudem auch Umleitungsstrecken für mehrere Wochen gesperrt werden – mit noch längeren Umwegen für Logistikunternehmen.

Peter Westenberger, Geschäftsführer des Verbands Die Güterbahnen, sagt: „Das sind absurde Wege und die Züge müssen zusätzlich mehrere hochbelastete Knoten durchfahren. Dass die DB bei einem Großprojekt wie diesem mit 2,2 Milliarden Euro Budget weitgehend autark und frei von Kontrolle handelt, muss beendet werden.“

Sanierung in Zahlen

Die Bahn erneuert 165 Kilometer Gleise, setzt weitere 61 Kilometer instand und tauscht 249 Weichen aus. Auch die Oberleitungen und Stellwerke werden modernisiert. Insgesamt entstehen sechs neue Stellwerke, 19 weitere werden aufgerüstet. Die Strecke wird für digitale Technik vorbereitet, erhält aber vorerst kein ETCS-System.

Die Bauarbeiten sollen die Strecke langfristig stabilisieren. Die Zustandsnote lag zuletzt bei 3,7 – nach der Sanierung erwartet die Bahn eine Verbesserung auf 2,3.

Die Bahn verspricht, dass der Verkehr nach Abschluss der Arbeiten deutlich störungsfreier laufen soll. Für den Güterverkehr bedeutet das: weniger ungeplante Baustellen und stabilere Fahrzeiten – allerdings erst nach der neunmonatigen Sperrung.

Nächste Großprojekte betreffen weitere Güterverkehrsrouten

Die Bahn verspricht nach Angaben der dap, dass der Verkehr nach Abschluss der Arbeiten deutlich störungsfreier laufen soll. Für den Güterverkehr bedeutet das: weniger ungeplante Baustellen und stabilere Fahrzeiten – allerdings erst nach der neunmonatigen Sperrung.

2026 stehen vier weitere Generalsanierungen an, die ebenfalls wichtige Güterverkehrsstrecken betreffen:

  • Hagen–Wuppertal–Köln
  • Nürnberg–Regensburg
  • Obertraubling–Passau
  • Troisdorf–Wiesbaden

Die Branche muss sich also auf weitere Einschränkungen einstellen.

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