Frankfurt/Main. Im Tarifstreit mit der Bahn ist die Lokführergewerkschaft GDL langfristig zu einer abgestimmten Tarifpolitik mit den anderen Bahngewerkschaften bereit. „Ich habe ja schon zugesagt, dass wir uns in den nächsten fünf Jahren mit den anderen Gewerkschaften auf einen Nenner einigen“, sagte GDL-Chef Manfred Schell der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstag). „Wir können unsere Lohnforderungen abstimmen und sie dann gemeinsam vertreten. ber so etwas kann doch ein Arbeitgeber nicht einer Gewerkschaft vorgeben. Das ist doch völlig irrsinnig.“ Nach dem Scheitern der Verhandlungen über einen von der Bahn verlangten Grundlagen-Tarifvertrag hatte die GDL am Dienstag einen unbefristeten Arbeitskampf angekündigt. Damit will sie die Unterschrift des Konzerns unter den Ende Januar ausgehandelten Lokführer-Tarifvertrag mit elf Prozent Einkommensplus erzwingen. Der Streik sei notwendig, „weil der Arbeitgeber uns in einen Tarifvertrag drängen will, mit dem wir uns bis zum Jahr 2015 an die anderen Gewerkschaften ketten würden“, sagte Schell der Zeitung. Damit müsse die GDL alle ihre Rechte opfern. An eine Einigung am Wochenende glaubt Schell nicht: „Für uns steht das bombenfest, dass wir Montag beginnen“, sagte Schell der Zeitung. Von Montag, 0.00 Uhr, an sollen im Fernverkehr, Güterverkehr, Regionalverkehr und bei S-Bahnen „die Räder still“ stehen. Der Arbeitskampf soll auch für neue Verhandlungen nicht unterbrochen werden. Schell sieht die Gewerkschaftsbasis „hundertprozentig“ hinter sich. „Ich habe keinen Zweifel, dass wir die Mitglieder mobilisiert bekommen.“ Zuletzt hatte die GDL im November gestreikt. (dpa)
GDL zu abgestimmter Tarifpolitik bereit
GDL-Chef Schell: Gewerkschaft will langfristig mit den anderen Bahngewerkschaften auf einen Nenner kommen