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Frankreich: Nur vier Übernahmekandidaten für Mory Ducros

09.01.2014 10:06 Uhr
Frankreich: Nur vier Übernahmekandidaten für Mory Ducros
Gewerbeverbände sehen die Entwicklung bei Mory Ducros kritisch, die momentane Planung gefährdet aus ihrer Sicht den Wettbewerb
© Foto: Mory Ducros

Der große Stückgutspezialist in Frankreich steuert voraussichtlich auf eine Teilübernahme zu.

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Paris. Der in Konkurs geratene Stückgutspezialist Mory Ducros, die Nummer Zwei am französischen Markt, scheint in seiner bestehenden Form nicht beibehalten werden zu können, sondern wird wahrscheinlich nur teilübernommen. Hierfür haben am vergangenen Freitag vier Kandidaten beim zuständigen Handelsgericht in Pontoise bei Paris entsprechende Angebote eingereicht, wie die Pariser Le Monde berichtete.

Das aussichtsreichste Angebot stammt demzufolge vom bisherigen Aktionär der Gruppe, der auf Sanierung spezialisierten Arcole Industries. Die Offerte laute auf die Weiterbeschäftigung von 1900 der aktuell insgesamt 5012 Mory-Ducros-Mitarbeiter. Die Zahl der Unterlieferanten des Unternehmens wird auf mehr als 2000 geschätzt. Von den derzeit landesweit betriebenen 85 Agenturen wolle Arcole Industries nur noch 43 behalten, heisst es weiter. Falls das Angebot akzeptiert werde, wolle man Leitung der zukünftigen Gruppe deren bisherigem stellvertretenden Generaldirektor Christophe Thiebaud-Girard übertragen, gab der Sanierer in einem Communiqué bekannt. Darin hob er auch die von der Regierung am Vortag abgekündigten „ergänzenden Finanzhilfen“ hervor. Mit ihnen bemühe man sich darum, möglichst viele der fraglichen Arbeitsplätze im Landesmassstab zu retten und gemeinsam mit den Sozialpartnern im Rahmen eines als „exzeptionell und spezifisch“ bezeichneten Vorgehens dafür zu sorgen, dass diejengen, die bei Mory Ducros nicht weiterbeschäftigt würden, „möglichst rasch wieder Arbeit finden“, bekundeten die 3 von der Sache betroffenen Minister für Arbeit, Industrieförderung und Transport in einem gemeinsamen Communiqué.

Beim Gewerbeverband Union TLF stiess eine solche Perspektive auf Kritik. Jean Schmitt, Vorsitzender des Fachbereichs Stückgutverkehr und Chef der Gruppe Heppner, erklärte dazu, die Mory-Ducros-Pleite sei nur kaum ein Jahr nach der der vormaligen SNCF-Stückguttochter Sernam erfolgt. Das, was jetzt im vorliegenden Fall geplant sei, gefährde den Wettbewerb. Ob es „normal“ sei, fragte Schmitt, ein in Konkurs gegangenes Unternehmen mit öffentlichen Geldern zu sanieren, damit einen Sozialplan zu finanzieren am Ende dem Aktionär wieder ein gesundes Unternehmen zu überreichen, und dies für diesen ohne Zusatzkosten.  (jb)

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