Frankfurt/Main. Das Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen wird nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ durch Ausnahmen des hessischen Verkehrsministeriums ausgehebelt. Im Mai sei das Verbot nur an drei Tagen vollständig eingehalten worden, insgesamt habe das Ministerium 201 Starts und Landungen zwischen 23 und 5 Uhr erlaubt.
Ein Sprecher des Ministeriums sagte am Sonntag, die Ausnahmen folgten rechtlich klaren Vorgaben. Fluglärm-Gegner beschallten unterdessen das Haus der Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU). Dem Ministerium zufolge sind verspätete Landungen zwischen 23 und 0 unter gewissen Voraussetzungen zulässig, wenn diese nicht bereits im Flugplan angelegt seien. Bei Starts müsse der Einzelfall geprüft werden. Im Mai habe es an 23 Tagen keine Ausnahmen für Starts gegeben. Das Ministerium macht die Ausnahmen im Internet selbst öffentlich.
Die Fluglärm-Gegner setzten am Wochenende ihre Proteste fort. Am Samstag beschallten sie das Haus der Oberbürgermeisterin Roth. Dazu waren sie mit einem Lautsprecherwagen vorgefahren und übertrugen sechsmal für fünf Minuten Fluglärm aus der Anflugschneise des Frankfurter Flughafens. In den vergangenen Wochen hatte es ähnliche Aktionen bereits bei Fraport-Chef Stefan Schulte und beim früheren hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) gegeben. Die Fluglärm-Gegner fordern die Schließung der neuen Landebahn. (dpa)