Sao Paulo. Der brasilianische Frachtflieger Variglog musste wegen akuter Geldprobleme alle internationalen Flüge einstellen. Dies betrifft auch die Umläufe zwischen Sao Paulo und Frankfurt, die bislang fünfmal wöchentlich per MD-11F bedient wurden. Auslöser der Krise war ein unternehmensinterner Konflikt zwischen dem Mehrheitseigner, der US-Holding Matlin Patterson und Minderheitsgesellschaftern um die brasilianische Volo-Gruppe. Der US-Investor hat Volo vorgeworfen, Variglog zustehende Gelder veruntreut und zweckentfremdet zu haben. Für den morgigen Freitag wird dazu vom zuständigen Gericht in Sao Paulo ein Rechtsspruch erwartet. Von diesem hängt ab, ob Variglog den Flugverkehr wieder aufnehmen kann. Sollte das Gericht Matlin Pattersons Position untermauern, hat der US-Fonds weitere Investitionen in Variglog angekündigt. Auch dürften für den Fall die gesperrten Konten der Frachtlinie in Nordamerika wieder freigegeben werden. Sie waren der Auslöser für die Liquiditätsengpässe, als deren Folge Variglog einen Teil der Frachterflotte an die Leasinggeber zurückgeben musste. Das Unternehmen, welches ursprünglich eine Frachtdivision der Passagierfluggesellschaft Varig war, wurde 2005 von der Volo-Gruppe und Matlin Patterson übernommen. Seitdem fliegen Variglog-Frachter nach Europa, Nordamerika sowie zu innerbrasilianischen und lateinamerikanischen Zielen. (hs)
Frachtairline Variglog kämpft ums Überleben

Brasilianische Fluggesellschaft muss alle internationalen Flüge einstellen: Streit zwischen Unternehmenseignern landet vor Gericht