Detroit. Alles nur ein großer Spaß: Einen Tag, nachdem Fiat-Chef Sergio Marchionne sein Interesse an den beiden VW- Beteiligungen MAN und Scania bekundet hatte, rückte er seine Aussagen zurecht. Auf die Frage von deutschen Journalisten, ob das Angebot denn ernst gemeint sei, antwortete Marchionne am Dienstag am Rande der Autoshow in Detroit: "Das ist genauso ein Witz wie Euer Plan, Alfa zu kaufen."
Am Vortag hatten Journalisten Marchionne zum wiederholten Male gefragt, ob Volkswagen denn nun die italienische Premiummarke Alfa Romeo schlucken werde. Daraufhin hatte der Fiat-Chef den Spieß umgedreht und kurzerhand Interesse an den Lastwagen-Beteiligungen der Deutschen angemeldet: Wenn sich VW von seinen Anteilen an MAN und Scania trennen wollte, stünde Fiats Nutzfahrzeugsparte bereit, hatte Marchionne zur Verwunderung der Fachwelt gesagt.
Fiat hat seine Iveco-Lastwagen samt Land- und Baumaschinen gerade erst unter dem Namen Fiat Industrial als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht. Vielleicht wolle VW dem Beispiel folgen und sich auch rein auf Autos konzentrieren, hatte Marchionne gesagt. Alfa Romeo wolle er jedenfalls nicht hergeben: "Wir haben kein Interesse daran zu verkaufen."
Volkswagen will sich bis 2018 zum größten Autobauer der Welt aufschwingen. Gleichzeitig mischen die Wolfsburger seit der Mehrheitsübernahme von Scania und dem Einstieg bei MAN auch groß im Lastwagenmarkt mit. "Unsere Pläne für die Zusammenarbeit zwischen Volkswagen, MAN und Scania sind klar", sagte Konzernchef Martin Winterkorn in Detroit. "Die Frage ist nur, wann und wie wir sie umsetzen." (dpa)