Berlin. Im Streit um einen Mindestlohn für die Zeitarbeit hat die FDP erstmals Kompromissbereitschaft signalisiert. „Hier gibt es Fehlentwicklungen bei einigen Arbeitgebern, die wir korrigieren wollen“, räumte FDP-Fraktionschefin Birgit Homburger am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa ein.
Ein Mindestlohn für Zeitarbeit ist einer der Streitpunkte beim Ringen von Bundesrat und Bundestag um einen Kompromiss über die Hartz-IV-Reform. Während die Union signalisiert hat, hier auf Forderungen von SPD und Grünen einzugehen, hatte sich die FDP bislang quergelegt.
Für Homburger bleibt Zeitarbeit ein wichtiges Instrument zur Flexibilisierung am Arbeitsmarkt. „Wer es behalten will, muss es entsprechend weiterentwickeln“, betonte sie. „Durch Zeitarbeit dürfen Stammbelegschaften nicht ersetzt werden und es darf keine Lohnspirale nach unten geben“, sagte die FDP-Politikerin. „Ziel ist auf Dauer: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.“
Die vom Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag eingesetzte Arbeitsgruppe kommt am 7. Januar erneut zusammen. Arbeitsmarktpolitiker von Union und Opposition befürchten, dass es bei Einführung der weiteren Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU vom 1. Mai an zu Lohndumping durch ausländische Zeitarbeitsunternehmen in Deutschland kommen kann. (dpa/ak)