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Exporte ziehen an - Ein letztes „Aufflackern“ vor dem Winter?

05.10.2022 13:00 Uhr | Lesezeit: 2 min
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Der August brachte laut Statistischem Bundesamt noch einmal gute Zahlen für das Im- und Exportgeschäft (Symbolbild)
© Foto: Christian Charisius/dpa/picture-alliance

Der Export von Waren „Made in Germany“ in die USA zieht deutlich an. Das macht sich in der August-Bilanz des Außenhandels positiv bemerkbar. Die Aussichten trüben sich allerdings ein.

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Nach einem schwachen Juli ziehen die deutschen Exporte wieder an. Die Ausfuhren legten im August gegenüber dem Vormonat Juli um 1,6 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Geliefert wurden Waren im Wert von 133,1 Milliarden Euro, das ist ein Anstieg von 18,1 Prozent gegenüber August 2021.

DIHK erwartet Eintrübung

Hohe Energiepreise, Probleme in den Lieferketten und die Eintrübung der Weltwirtschaft belasten allerdings den Ausblick. „Das leichte Wachstum der Ausfuhren im August ist nur ein letztes Aufflackern vor einem kalten Exportwinter“, sagt Volker Treier vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK).

Deutsche Exporteure seien gezwungen, ihre Kostensteigerungen an die Kunden weiterzugeben. Das gelinge teilweise, berichtete der DIHK-Außenwirtschaftschef. Die in Deutschland besonders ausgeprägten Energiepreissteigerungen gingen zu Lasten der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. „Insgesamt zeichnet sich auch schon für das dritte Quartal im Außenhandel ein Minus ab.“

Meiste Exporte in die Vereinigten Staaten

Angeschoben wurden die Ausfuhren im August vor allem vom Geschäft mit den USA. Unternehmen aus Deutschland führten laut den Zahlen des statistischen Bundesamtes 12 Prozent mehr Waren in die größte Volkswirtschaft der Welt aus als im Vormonat Juli.

Dabei spielt nach Einschätzung von Ökonomen auch der schwache Euro eine Rolle. Produkte aus Deutschland werden dadurch in Dollar gerechnet in den USA billiger. Das Land ist der wichtigste Einzelmarkt für Waren „Made in Germany“. Die Exporte in den ebenfalls bedeutenden chinesischen Markt stiegen um 2,9 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro.

Exporterwartungen sinken

Welche Rolle Preiserhöhungen spielen, geht aus den Daten der Wiesbadener Behörde nicht hervor. Es werden keine preisbereinigten Angaben gemacht. Theoretisch könnte der Wert der Exporte auch durch höhere Preise steigen.

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, bezeichnete das Exportplus insgesamt als erfreulich. „Es verleiht Hoffnung, dass die deutschen Exporteure im dritten Quartal nochmals mit einem blauen Auge davonkamen.“ Die konjunkturellen Aussichten für die Weltwirtschaft trübten sich aber zunehmend ein.

„Die deutsche Volkswirtschaft ist mit ihrer exportstarken Industrie den weltwirtschaftlichen Widrigkeiten besonders stark ausgesetzt“, so Gitzel. Es sei davon auszugehen, dass das Exportgeschäft das Wirtschaftswachstum dämpfen werde. Die Exporterwartungen der deutschen Wirtschaft waren nach Angaben des Ifo-Instituts im September auf den niedrigsten Wert seit Mai 2020 gesunken.

„Auch wenn die Transportkosten begonnen haben zu sinken und sich die globalen Lieferketten etwas entspannt haben, bleiben die Aussichten für die deutsche Exportbranche bestenfalls gemischt“, meint ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski.

Meiste Importe aus China

Von Januar bis einschließlich August summierten sich die deutschen Ausfuhren auf 1024,9 Milliarden Euro. Das ist trotz der Verwerfungen in Folge des Ukraine-Krieges ein Plus von 14,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Noch stärker als die Ausfuhren legten die Importe nach Deutschland im August zu. Sie stiegen gegenüber dem Vormonat um 3,4 Prozent. Die meisten Importe kamen dabei laut Bundesamt aus der Volksrepublik China.

Von dort wurden kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 15,4 Milliarden Euro eingeführt, 2,2 Prozent mehr als im Vormonat. Die Importe aus den USA stiegen um 5,3 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. Einfuhren aus dem Vereinigten Königreich nahmen im gleichen Zeitraum um 6 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zu.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhten sich die Einfuhren im August 2022 um 33,3 Prozent auf 131,9 Milliarden Euro. Dabei spielt auch der Preisanstieg für Öl und Gas eine Rolle. Deutschland ist abhängig von Energieeinfuhren aus dem Ausland. (mwi/dpa)

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