Paris/Frankreich. An der Pariser Börse hat der Eurotunnel-Aktienkurs gestern um 11,11 Prozent nachgegeben und war am Ende des Tages nur noch 0,05 Euro wert. Hintergrund scheinen Gerüchte zu sein, denen zufolge sich die Gläubiger des mit 9,1 Milliarden Euro verschuldeten Betreibers des Bahntunnels unter dem Ärmelkanal darauf verständigt hätten, einen beträchtlichen Teil ihrer Kredite in Aktien umzuwandeln und so den Aktionären nur noch 30 Prozent der Aktien zu belassen. Das meldete die Pariser Zeitung „Les Echos“. Annähernd 50 Prozent der Kreditmenge würden damit ausgelöscht. Von den verbleibenden 5,1 Milliarden Schulden sollten 1,5 Milliarden in Aktienoptionsscheine verwandelt werden. Dies liefe letzten Endes darauf hinaus, dass die Gläubiger die Kontrolle über das franko-britische Unternehmen übernehmen würden. Colette Neuville, prominente Vertreterin der Minderheitsinteressen und Mitglied im Verwaltungsrat des Unternehmens, nannte die Gerüchte unbegründet und gefährlich. Sie könnten sich auf die laufenden Verhandlungen mit den Gläubigern sehr negativ auswirken. (jb)
Eurotunnel: Gerüchte verschrecken Anleger
Gläubiger verständigen sich offenbar auf eine massive Kreditumwandlung in Aktien