Euro 2008: Logwin und SSG beliefern Fanshops

03.06.2008 14:39 Uhr

Bei der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft „UEFA EURO 2008“ sind der Sportartikelhändler SSG (Sport Eybl & Sports Experts) und der Logistikdienstleister Logwin für den kompletten Vertrieb von Official Licence Products in Österreich verantwortlich.

Grevenmacher. SSG hat Logwin (ehemals Thiel Logistik) mit dem Warehousing und der Belieferung bis in die Stadien und Fanmeilen beauftragt. SSG hält für die 40 Shops in den vier Stadien sowie für die sechs Fanmeilen rund 500.000 Fanartikel aller teilnehmenden Nationalmannschaften bereit; im Zentrallager des Logistikdienstleisters in Wien stehen ständig 1600 SKUs (Stock keeping Units) zur Verfügung. Während der EM beliefert die Spedition insgesamt 300 Verkäufer mit Waren von SSG. Wesentliche Herausforderungen bei der EM-Logistik sind die Sicherheitsauflagen und ein flexibles Handling. Der Ausgang eines jeden EM-Spiels entscheidet nicht nur darüber, welche Mannschaft weiterkommt, sondern auch über die Nachfrage nach Fan-Artikeln wie T-Shirts, Schals oder Fußbällen – Produkte mit Aufdrucken der Sieger finden reißenden Absatz, Trikots der Verlierer entwickeln sich zum Ladenhüter. Für den Sportfachhändler SSG und seinen Logistikdienstleister bedeutet das kurze Reaktionszeiten. Erst nach dem Abpfiff gibt SSG die Bestellung an seine Hersteller auf. Der Logistikdienstleister übernimmt Wareneingang, Qualitätskontrolle, Lagerhaltung, Kommissionierung und die Distribution mit akkreditierten Fahrzeugen. Zwischen Auftragseingang beim Logistikdienstleister und Auslieferung in den österreichischen Stadien liegen teilweise weniger als 24 Stunden. Jeder Arbeitsschritt ist vorab in einem Prozesshandbuch definiert und getaktet: Sobald SSG über Electronic Data Interchange (EDI) einen Auftrag an den Logistikdienstleister übermittelt hat, bestätigt der Logistiker den Erhalt und informiert über den aktuellen Lagerbestand. Anschließend werden die Aufträge kommissioniert. „Fanmeilen und Stadien mit ihren Verkaufsständen und Bauchladen-Verkäufern, den so genannten Läufern, stellen andere Anforderungen als Kaufhäuser oder Supermärkte“, erklärt Mario Kaimberger, Projektleiter bei Logwin. So gibt es hier weder klassische Lieferzonen noch größere Lagerflächen. Der großen Zahl an anliefernden LKW stehen nur wenige Hubwagen oder Gabelstapler gegenüber, ihr Einsatz ist aufgrund ihrer Größe nur sehr begrenzt möglich. Der Logistikdienstleister liefert die Waren deshalb auf vorkommissionierten Rollcontainern an; die leeren Behälter von der vorherigen Anlieferung nimmt der Fahrer mit. Aus Sicherheits- und wettbewerbsrechtlichen Gründen sind Fanmeilen und Stadien überwacht. Während der gesamten Europameisterschaft dürfen nur ausgewiesene Fahrer und Fahrzeuge die Sicherheitszone passieren. Zusätzlich müssen Fahrer und Fahrzeug 48 Stunden vor der geplanten Anlieferung angemeldet werden. Die schnelle Abwicklung bei der Ankunft in der Sicherheitszone gewährleisten die Kennzeichnung des LKW sowie Bordero (Verzeichnis der geladenen Sendungen) und Pass des Fahrers. Für die Kontaktaufnahme zwischen Fahrer und Empfänger sorgen Mobiltelefone; jeder Fahrer hat die Nummer seines Venue Managers (Waren-Übernehmer). Ein weiterer Sicherheitsaspekt betrifft Großlieferungen: Um Produktengpässe oder Out-of-Stock-Situationen zu vermeiden, verlässt sich die Spedition bei der Anlieferung großer Mengen nicht auf ein einziges Fahrzeug – die Gefahr, dass ausgerechnet dieser voll beladene LKW in einen Stau gerät oder in einen Unfall verwickelt wird, ist für die terminkritische Versorgung der Stadien zu groß. Der Logistikdienstleister hat deshalb wichtige Lieferungen auf mehrere Fahrzeuge verteilt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der größte Teil der Bestellung sein Ziel pünktlich erreicht. Alle Aufträge gehen im Wiener Zentrallager bis um 18.00 Uhr ein und werden teilweise über Nacht kommissioniert. Spätestens einen Tag vor dem nächsten Spiel treffen sie jeweiligen Stadion ein. Informationen zum Vertrieb der Official Licence Products bei der UEFA EURO 2008 in Österreich: - vier Austragungsorte in Österreich (Innsbruck: Stadion für 30.000 Zuschauer, Klagenfurt: Stadion für 30.000 Zuschauer, Salzburg: Stadion für 30.000 Zuschauer, Wien: Stadion für 51.200 Zuschauer) - sechs Fanmeilen - 300 Verkäufer insgesamt, bis zu 80 Verkäufer pro Spiel - 500.000 Fanartikel pro Spiel im Angebot - 40 Shops in den Stadien, insgesamt 134 Kassen - zusätzlich Läufer mit Bauchladen - Superstore am Heldenplatz in Wien: 1100 Quadratmeter Verkaufsfläche, Öffnungszeiten 9.00 Uhr bis 24.00 Uhr, 700 verschiedene Lizenzprodukte und Fanartikel der 16 teilnehmenden Nationen im Angebot, voraussichtlich 100.000 Besucher täglich

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