Brüssel/Belgien. Die EU-Kommission startet eine Aktion, mit der sie Hindernisse in den europäischen Gütertransportketten ermitteln und abbauen will. Im Rahmen dieser sogenannten Bottleneck-Kampagne werden „Beteiligte und interessierte Kreise“ aufgefordert, der Kommission Engpässe mitzuteilen. Darunter versteht sie „alle administrativen, operationellen, legislativen, lokalen, nationalen oder europaweiten Hindernisse im Bereich der Güterverkehrslogistik“. Die EU-Behörde bittet, zugleich Lösungen für die Probleme vorzuschlagen“. Das Teilnahmedokument kann abgerufen werden unter Internetadresse http://www.ec.europa.eu/transport/logistics/index_en.htm. Seit Anfang 2006 seien zwei Konsultationstreffen mit Vertretern des Logistiksektors veranstaltet worden, heißt es in einer Information des EU-Sprecherdienstes. Dabei wie auch in der Juni-Mitteilung sei der Schluss gezogen worden, dass „Hindernisse für die Entwicklung der Güterverkehrlogistik identifiziert und verringert werden sollten“. Deshalb sei bereits dem Industriesektor sowie den Sozialpartnern und Mitgliedstaaten ein entsprechendes Schreiben zugegangen. Demnächst will die Kommission eine „Brennpunktgruppe“ mit Logistik-Akteuren einsetzen. Sie soll die Aktion überwachen und mithelfen, Wege zur Überwindung von Hindernissen zu finden. EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot verweist darauf, dass die Logistik durch die Optimierung der Lieferbedingungen einen immer höheren Stellenwert für die Transportbranche erhalte. Er rät: „Versender und ihre Logistikpartner sollten bei größeren Entfernungen auch den Schienen- oder Kurzstreckenseeverkehr als wettbewerbsfähige Alternative berücksichtigen.“ Nach Ansicht des Kommissars sollte sich „die Logistikpolitik das Ziel setzen, Know-how und Talente in Europa zu behalten und eine Verlagerung von Arbeitsplätzen über die EU-Grenzen hinaus zu vermeiden.“ (dw)
EU-Aktion gegen Logistikengpässe
Europäische Kommission will Hindernisse für die Entwicklung der Güterverkehrlogistik entdecken und beseitigen