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Etihad in Indien ausgebremst

18.06.2013 15:47 Uhr
Etihad in Indien ausgebremst
Indien fürchtet, dass der Einfluss der Araber auf die einheimische Airline zu groß werden könnte
© Foto: Picture Alliance/Dinodia Photo Library

Indische Regierungsbehörden stoppen die Beteiligung der Nahost-Airline an der indischen Jet Airways mit dem Hinweis auf allzu große Einflussmöglichkeiten.

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Neu Delhi. Die arabische Fluglinie Etihad Airways muss ihre Pläne einer 24-prozentigen Beteiligung an der indischen Jet Airways vorerst ruhen lassen. Die zuständige Regierungsstelle Foreign Investment Promotion Board (RFIB) stoppte die beabsichtigte Transaktion in Höhe von umgerechnet 266 Millionen Euro und verlangte detaillierte Aufklärung über wesentliche Aspekte des Deals.

Die Vorbehalte richten sich vor allem gegen mögliche Entscheidungsbefugnisse, die die finanziell klamme Jet Airways ihrem möglichen arabischen Partner vertraglich zugestanden haben soll. So moniert die RFIB Passagen im Vertragswerk, die besagen, dass die indische Airline grundlegende Managementrechte an Etihad als einseitige Gegenleistung für den Zufluss der Gelder abgetreten hat. Laut RFIB-Erkenntnis wird Etihad zugestanden, drei von sieben Aufsichtsratsposten mit eigenen Leuten zu besetzen. Dies stehe in keinem Verhältnis zum geplanten Eigentumsanteil von 24 Prozent, moniert die Aufsichtsbehörde. Auch soll der in Abu Dhabi beheimateten Fluglinie vom Jet-Management schriftlich garantiert worden sein, mögliche finanzielle Beteiligungen anderer Airlines an Jet grundsätzlich blockieren zu können, was einem Vetorecht gleichkäme.

Klärung der Befugnisse angemahnt

„Es muss sichergestellt werden, dass der Einfluss von Etihad auf sachliche, finanzielle und personelle Entscheidungen bei Jet ihrem Anteil von 24 Prozent am Kapital der indischen Gesellschaft nicht übersteigt“, sagte RFIB-Chef Arvind Mayaram. Erst wenn dies aus dem Vertragswerk eindeutig hervorgehe, würde seine Behörde die Beteiligung genehmigen. Anschließen muss aber noch das indische Parlament darüber beraten und abstimmen.

Erst im vergangenen Jahr hatte Indien ausländischen Investoren erlaubt, sich an Fluglinien des Landes finanziell zu beteiligen. Dies erfolgte vor dem Hintergrund, dass die meisten der dortigen Gesellschaften hohe Verluste drücken. Dies betrifft vor allem die hoch defizitäre staatliche Air India, aber auch Kingfisher Airlines und Jet Airways. Letztere galt als ernsthafter Kandidat für die Aufnahme in das Luftfahrtbündnis Star Alliance mit Lufthansa, United oder Singapore Airlines. Der Plan zerschlug sich indes jäh durch den Einstieg Etihads bei Jet. Insgesamt dehnt die 2003 gegründete Etihad durch Beteiligungen ihren Einflussbereich immer weiter aus. So hält sie inzwischen Minderheitsanteile an Air Berlin, Virgin Australia, Air Seychelles und der irischen Air Lingus. (hs)

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