Von Peter Stöffges
Was sind die Erfolgsfaktoren von Spediteuren, um auch künftig wettbewerbsfähig zu sein? Für den Freiburger Spediteur und Präsidenten der IHK Freiburg Karl Dischinger ist die Antwort einfach - ein mittelständischer Spediteur könne langfristig nur durch Spezialitäten und mit Kooperationen bestehen. „Wir haben es nicht mit dem „normalen Verbraucher“ zu tun, sondern inzwischen leider vermehrt mit unpersönlichen, reinen einkaufsorientierten und teilweise emotionslosen Verhandlern,“ meint der Freiburger Spediteur. Die persönliche Schiene, auf die der Mittelständler nun einmal angewiesen sei, werde immer schmaler. Mittelständler seien trotzdem näher am Ball, näher am
Mitarbeiter und auch näher an Spezialaufgaben, die große Wettbewerber in dieser Form nicht darstellen könnten. Nicht umsonst hat der Freiburger Spediteur das Thema
Kundenorientierung auch in seinem Unternehmensleitbild definiert : „Wir machen Kundenanliegen zu unseren Anliegen und bieten unseren Kunden Nutzen durch umfassende Dienstleistungen“ – so das Motto des Familienunternehmens, das sich mit seinen über 400 Mitarbeitern auf die Bereiche Lebensmittel-, Markenartikel sowie Automotive-Logistik spezialisiert hat.
Kundennähe und konsequente Orientierung an den Kundenwünschen, hochspezialisierte Qualitätssicherung sowie Innovationsstärke, Flexibilität des Managements, schnelle Entscheidungswegen und Kooperationsbereitschaft sind heute die übergeordneten Erfolgsfaktoren mittelständischer Speditions- und Logistikdienstleister, hat das Deutsche Verkehrsforum herausgefunden. Denn bei gesättigten Märkten und zunehmend austauschbaren Produkten und Dienstleistungen erwarten die Kunden, dass ein Unternehmen schnell und gezielt auf seine individuellen Forderungen eingeht. Michael Hagedorn, Senior Executive Manager Transport und
Logistik bei dem Hamburger Consultingunternehmen Steria Mummert sagt deshalb: „Die Devise lautet: Hohe
Individualisierung an der Schnittstelle Kunde bei standardisiertem Produktionsprozess. Der Kunde erwartet eine individuelle Lösung seiner logistischen Fragestellungen. Gleichzeitig muss der Logistikdienstleister seine dahinter liegende Prozesskette aber weitgehend industrialisieren, sonst ist er preislich nicht konkurrenzfähig.“
Das Mittelmaß durchbrechen
Wie aber kann ein Unternehmen aber das Mittelmaß durchbrechen? Darauf hält Hermann Scherer, Unternehmensberater verschiedene Tipps: parat:
- Fehlenden Pragmatismus kurieren.
- Branchengesetze hinterfragen.
- Nicht nur kopieren, sondern voranmarschieren.
- Auch mal Regeln brechen und die Logik des Marktes ignorieren.
- Nicht die Autobahnen, sondern die Trampelpfade nutzen.
- Den Erfolg abseits ausgetretener Wege erschließen.
- Auf neue, vielleicht unkonventionelle, aber nicht auf mittelmäßige Methoden umschwenken.
„Wer das schafft,“ ist Scherer überzeugt, „der sichert seinen Erfolg und verschafft sich die Pole-Position in den Märkten von morgen.“