EPAL lizenziert Chemie-Paletten

Die European Pallet Association (EPAL) erweitert ihr Portfolio um Chemie-Paletten (CP). Wie der Qualitätssicherungsverband für Holzladungsträger mitteilte, können ab sofort Lizenzen für insgesamt neun CP-Paletten-Typen, CP1 bis CP9, beantragt werden (siehe Kasten oben). Produktion und Markteinführung der neuen CP-Paletten sollen im Januar 2018 starten. Am Anfang habe der Wunsch der Verwender nach einer Qualitätssicherung der CP-Paletten gestanden, betont EPAL-CEO Martin Leibrandt. "Wir haben über zwei Jahre mit Vertretern der chemischen Industrie verhandelt, unter anderem auch mit Plastics-Europe, dem Verband der Kunststofferzeuger." EPAL bringt die neuen, nach geprüften Standards hergestellten CP-Paletten auf in allen Ländern auf den Markt, in denen EPAL-lizenzierte Paletten produziert und rekonditioniert werden. Basis der EPAL-Qualitätssicherung ist eine Paletten-Richtlinie des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) von 2004. "Daran haben wir erst einmal nichts geändert", so Leibrandt. Was dem EPAL-Chef aber wichtig ist: Erst jetzt gibt es überhaupt eine Überwachung der Palettenqualität, die der chemischen Industrie einst vorschwebte. "CP-Paletten wurden bislang nicht auf die in der VCI-Richtlinie vorgegebenen Standards geprüft", so Leibrandt. Immer geringere Brettstärke Das schaffte offenbar Probleme hinsichtlich der Transportsicherheit der in diesem Industriezweig verbreiteten, mitunter sehr sensiblen Güter. "EPAL geht davon aus, dass der Wettbewerbs- und damit Preisdruck in der Branche dazu geführt hat, dass die Brettstärke immer mehr abgenommen hat - es soll sogar CP-Paletten mit zwölf Millimetern geben, was einen sicheren Transport einfach nicht mehr gewährleisten kann", erklärt der EPAL-CEO Leibrandt. EPAL-CP-Paletten werden übrigens nach dem ISPM 15 Standard hergestellt, erfüllen damit also hohe Qualitätsvorgaben, die verhindern sollen, dass Schadorganismen eingeschleppt werden. Die lokalen Pflanzenschutzämter geben Auskunft darüber, in welchen Ländern der IPPC-Standard anerkannt ist. "Mit der Berücksichtigung des ISPM 15 Standards wird nicht nur der sichere Einsatz der EPAL-CP-Palette in Übersee-Territorien ermöglicht, sondern auch innerhalb Europas. Bei EPAL ist ISPM 15 grundsätzlich Standard", bekräftigt Leibrandt. Jetzt sind die Anwender am Zug Und rechnet er bei den Chemie-Paletten mit einer ähnlichen Erfolgsstory wie bei den EPAL-Europaletten? Die Anzahl der möglichen Lizenznehmer und der produzierten Stückzahlen richte sich letztendlich nach der Nachfrage der Anwender, sagt Leibrandt. Die Anzahl der aktiven Produzenten von CP-Paletten schätze EPAL global auf 400 bis 600. "Wenn es EPAL gelingt, zum Einstand 20 bis 25 Prozent von diesen dazu zu bewegen, Lizenznehmer der neuen EPAL-CP-Paletten zu werden und im ersten Jahr eine siebenstellige Stückzahl zu erreichen, würde ich dies als einen großen Erfolg werten", sagt der CEO. Ab Januar ist es dann so weit: Die ersten CP-Paletten mit dem Branding "EPAL im Oval" auf dem rechten Klotz und mit EPAL-Prüfklammer versehen werden in der chemischen Industrie zum Einsatz kommen. Fälschern das Leben schwer machen Die Prüfklammer soll nicht zuletzt potenziellen Fälschern das Leben schwerer machen. "Jeder, der ein Markenzeichen führt, muss heutzutage mit Markenfälschungen rechnen und es ist sehr wichtig, dagegen vorzugehen. Deswegen haben wir uns auch bei den CP-Paletten dafür entschieden, die Güteprüfklammer anzubringen", sagt Leibrandt. Nun liege es an den Verwendern, mit ihrer Nachfrage nach EPAL-CP-Paletten auch in der Logistikkette der chemischen Industrie "auf unabhängig geprüfte Qualität, Sicherheit und Ökologie zu setzen", sagt der EPAL-CEO. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Paletten www.verkehrsrundschau.de/dossiers