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Elbvertiefung: Es droht eine erhebliche Kostensteigerung

22.02.2012 16:28 Uhr
Elbvertiefung: Es droht eine erhebliche Kostensteigerung
Schiffsverkehr auf der Elbe: Es geht um mehr Tiefe, aber auch um mehr Breite der Fahrrinne. 
© Foto: VR/Eckhard-Herbert Arndt

Norddeutscher Rundfunk spricht von bis zu 500 Millionen Euro Gesamtkosten – Elbvertiefungs-Gegner stellen Maßnahme erneut in Frage

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Hamburg. Die seit 2002 auf der Tagesordnung stehende Elbvertiefung könnte am Ende erheblich mehr kosten als bislang dargestellt. Neben dem Bundesanteil stehen Kostensteigerungen auch für den durch den Stadtstaat Hamburg zu tragenden Anteil an. Das berichtet der Hamburg-Sender „NDR 90,3“ unter Berufung eines noch unter Verschluss gehaltenen Gutachtens der Hamburg Port Authority (HPA). Deren Aufsichtsrat behandelt das Thema auf seiner heutigen Sitzung.

Bislang waren für das aus Hamburger Sicht lebenswichtige Vorhaben rund 385 Millionen Euro veranschlagt worden. Davon würden zwei Drittel auf den Bund entfallen. Dem „NDR“-Bericht zufolge ist nun von „mindestens 500 Millionen Euro“ die Rede. Auf den Stadtstaat Hamburg – der sich gerade erst mit weiteren 420 Millionen Euro an der Reederei Hapag-Lloyd beteiligen will – würden weitere 40 Millionen Euro zukommen.

Zu den preistreibenden Faktoren gehören vor allem die deutlich erhöhten Kosten für ökologische Ausgleichsmaßnahmen, die gerade das Land Niedersachsen durchsetzen will. Hier geht es im Besonderen um Forderungen der Obstbaubetriebe im Alten Land. Die Betriebe beziehen größere Wassermengen aus der Elbe und befürchten, dass im Zuge einer weiteren Vertiefung die Versalzung des Flusses zunimmt. Ein weiteres Top-Thema für Niedersachsen ist die Deichsicherheit. Das Nachbarbundesland muss, wie bereits durch Schleswig-Holstein erfolgt, sein Einverständnis zu der Vertiefung erteilen. Die Verhandlungen zwischen Hamburg und Hannover laufen auf Hochtouren und sollen dem „NDR“-Bericht zufolge unter einem guten Stern stehen. Bis Ende März könnten sie abgeschlossen sein.

Der Bericht über die angebliche Verteuerung hat erneut die Kritiker der Elbvertiefung, allen voran die großen Umweltschutzverbände, auf den Plan gerufen. So stellt der Chef des Hamburger Landesverbands des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) Manfred Braasch erneut die Maßnahme in Frage. Aus Verbandssicht habe sie „ohnehin schon einen kritischen Kosten-Nutzen-Faktor“ erreicht. Der hafenpolitische Sprecher der Grünen (GAL) in der Hamburger Bürgerschaft, Anjes Tjarks, wirft dem Hamburger Senat überdies einmal mehr Verschleierungstaktik unter dem Motto „täuschen, tricksen, tarnen“ vor. Der Senat habe stets behauptet, dass Niedersachsen keine Bedingungen für seine Zustimmung zur Elbvertiefung stellt. (eha) 

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KOMMENTARE


mercurius

23.02.2012 - 11:32 Uhr

Ein weiteres Beispiel für ungebremsten Gigantismusder Regierenden!Warum muss sich immer die Wasserstraße den Wünschender Benutzer anpassen ?Warum nicht umgekehrt: die Nutzer passen sichmit ihren Fahrzeugen den Gegebenheiten an ?Wäre viel einfach und kostet weniger, was spricht dagegen ?


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