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DSLV rechnet mit deutlicher Verteuerung der Fahrerlöhne

11.11.2011 08:52 Uhr
DSLV rechnet mit deutlicher Verteuerung der Fahrerlöhne
Mathias Krage, Präsident des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes 
© Foto: VR/Michael Cordes

DSLV-Präsident Mathias Krage hält einer Erhöhung von bis zu 100 Prozent für nicht ausgeschlossen – Verband fordert mehr Gelder für die Verkehrsinfrastruktur

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Dresden. Auf das Speditionsgewerbe rollt eine neue Kostenlawine zu. Um den Fahrermangel zu begegnen, sei es notwendig, die Gehälter anzupassen, sagte Mathias Krage, Präsident des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV), auf dem Unternehmertag seines Verbandes in Dresden gegenüber der Presse. „Wir haben Outsourcingprojekte, wo wir mit dem halben Tariflohn kalkulieren im Vergleich zu der Branche, für die die Fahrer vorher gefahren sind", sagte Krage. Daher schloss er eine Verdoppelung der Löhne nicht aus, um das Personal zu halten. Schon jetzt werde je nach Region übertariflich gezahlt.

Angesichts des Fahrermangels komme es jetzt auch vermehrt zu Laderaumengpässen. Es würde zunehmend schwierig, Frachtführer zu finden. Heiner Rogge, Hauptgeschäftsführer des DSLV, verwies darauf, dass die Speditionen deshalb immer öfter ihren Eigenanteil erhöhen, um somit die Lieferfähigkeit gegenüber ihren Kunden sicherzustellen. „Der Trend zum Outsourcing des Fuhrparks kehrt sich zwar noch nicht um, aber in Zeiten knapper Kapazitäten wird der direkte Zugriff auf den Fuhrpark zunehmend wichtiger."

Krage zeigte sich erfreut darüber, dass es dem Bundesverkehrsminister gelungen sei, eine weitere Milliarde Euro an Investitionen für die Verkehrsinfrastruktur zu gewinnen. Allerdings sei das nicht genug: Der Etat müsste um jährlich vier Milliarden Euro aufgestockt werden. „Die Liste sinnvoller Investitionsprojekte ist lang und reicht von der Sanierung maroder Autobahnbrücken über die Anbindung an internationale Schienenprojekte wie die Betuwe-Linie bis hin zu den altersschwachen Schleusenkammern des Nord-Ostsee-Kanals", sagte der Spediteur. Seine Befürchtung: „Sollten die notwendigen Investitionen in Straßen, Schienen und Wasserstraßen nicht getätigt werden, steuert unser Land auf einen massiven Verkehrskollaps zu." Rogge appellierte an die Politik, das zusätzliche Geld nicht dort einzusetzen, wo am schnellsten Baurecht vorläge, sondern es in eine gezielte Engpassbeseitigung zu investieren.

Krage begrüßte, dass jetzt endlich grünes Licht für den Feldversuch mit Lang-LKW gegeben worden sei. Kein Verständnis zeigte er für die Bundesländer, die sich bislang dem Versuch verschlossen haben. „Es ist eine Schande für unser Land, dass sich fast die Hälfte der deutschen Bundesländer dem populistischen Druck gebeugt hat und die Teilnahme am geplanten Feldversuch verweigert." Er lobte ausdrücklich Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, der „standhaft geblieben ist und den Versuch wider aller Wahlkampfpolemik durchziehen wird." Ramsauer wird am Freitag auf der DSLV-Tagung in Dresden erwartet. (cd) 

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KOMMENTARE


Politiker

11.11.2011 - 19:20 Uhr

Lohnerhöhungen von 100%? Ich fange sofort da an. Kalkulation mit den halben Lohnkosten? Sind nur noch Menschenverachter in den Managementetagen? Wo bleiben die Menschenrechtler und verlangen die Ausweisung der Personen aus Europa? Wann erfolgen Gehaltskürzungen von Manager auf 0,1 % der derzeitigen Einkommen und Ersatzpflicht? Zum Glück habe ich nie bei Krage angefangen! Die Firma muss sofort geschlossen werden!


Mayer2

12.11.2011 - 03:36 Uhr

Befremdend wie der DSLV Fahrerentlohnung kalkuliert. Seine Mitglieder bezahlen ihren Fahrern die Hälfte der Fahrer in anderen Branchen und wundern sich, das es keine Fahrpersonal gibt.Nicht weniger irritierend für die Fahrer im Moment auf der Strasse, wenn sie erfahren das ihre Arbeit eigentlich das doppelte Wert ist?


V480 Truck

13.11.2011 - 15:52 Uhr

Thema: Verteuerung der Fahrerlöhne, ist HausgemachtDas Speditionsgewerbe hat jahrelang die Fahrer mit einem Sittenwidrigen Gehalt abgespeist und bekommt jetzt die Quittung.Der Nachwuchs ist nicht mehr bereit für einen Bruttolohn von 6 Euro ,pro Stunde,( Tarif in BaWü 12,74 Euro pro Std) auf ein Fahrzeug zu steigen.


Petra Riemer

14.11.2011 - 12:09 Uhr

Laderaumengpässe im Weihnachtsgeschäft!!?? Wie mich diese Meldung freut. Bin auch ich eine von den selbstfahrenden TU, die jetzt händeringend gesucht werden!! Immer wieder totgesagt, mit unsäglichen Gesetzen und EU-Verordnungen traktiert und in ihrer unternehmerischen Freiheit eingeschränkt und behindert, habe ich in dieser Woche die Konsequenzen gezogen und einen meiner beiden FV-LKW verkauft und nicht mehr ersetzt!! Einen neuen LKW mit Digi-Tacho zwecks Total-Überwachung anzuschaffen und mich von unwissenden und übereifrigen Eurokraten in eine Arbeitszeitregelung für Arbeitnehemer pressen zu lassen, das können sie mit jemandem Anderen machen! Ich lasse mir meine Freiheit als Unternehmerin nicht nehmen!! Und die EU-Zwangsweiterbildung können sie auch vergessen- mit mir nicht!! Es ist doch abzusehen, daß spätestens in 2 Jahren auch die ältesten Fahrer aus den Lehnstühlen und Altenheimen herausgeholt und "reaktiviert" werden! Mal sehen, wie lange es dauert, bis man mich mit neuen Subventionen ermutigen will, doch wieder neue LKW ins Rennen zu schicken!! Wenn der deutsche Verbraucher nicht mehr zwischen 40 verschiedenen Joghurts im Regal wählen kann, brennt der Turm!! Dann finden wohl auch endlich unsere Bedenken, Sorgen und Nöte Gehör!! Fahrermangel, jawoll!! Laderaummangel, jawoll!!Mehr, mehr, mehr davon!!!!


Glastaxi

14.11.2011 - 16:18 Uhr

Solange jeder Transportunternehmer sich auf jeden Preis für jede Tour einlässt, damit ja seine LKWs nicht auf dem Hof stehen, sieht ja aus, als wenn nichts zu fahren wäre, und die Fixkosten bleiben, solange muss der Fahrer oder die Fahrerin bluten. Sollte tatsächlich in Deutschland ein Mindestlohn kommen, werden einige Transportunternehmer echt dicke Backen machen. Kann also in Weihnachtsgeschäft echt lustig werden, also deckt Euch früh genug ein.


spedi 01

15.11.2011 - 10:00 Uhr

hallo, zu Petra riemer: genau so, bitte den Leserbrief von Petra Riemerjedem Versandleiter, Kostenoptimierer und Supply Chain Fuzzy in Deutschland schicken, damit die Herren und Damen mal sehen, wer die Arbeit letztendlich macht.ebenso sollten die Herrschaften in der Automobilindustrie, welche für den Einkauf der Transportleistungen zuständig sind, sehr genau zwischen den Zeilen lesen, sonst heisst es in Zukunft nicht mehr Lieferung Just in time oder just in Sequenze sondern Lieferung Just ab und zu!!!!


Karl-Heinz Ripperger

15.11.2011 - 10:09 Uhr

Der DSLV ist wirklich ein wenig realitätsfremd.Einen Fahrer, der die ganze Woche (auch nachts) auf seinem Bock verbringt, mit Hungerlöhnen abzuspeisen.Herr Krage, wie ist denn das in Ihrem Laden. Ich sehe nur das Bildchen auf Ihrer Website, wo 5 Manager selbstgefällig um eine Minipalette herumstehen. Und bei der Beschreibung der Unternehmenspolitik ist mit keinem Wort von Mitarbeitern die Rede. @Politiker: 100% wären angemessen.Und das nicht nur in dieser Branche.


G. Böhmert

16.11.2011 - 15:58 Uhr

Hier scheint ein riesiges Missverständnis vorzuliegen. Herr Krage spricht hier doch nicht von seinem Unternehmen, sondern warnt die Mitgliedsunternehmen im DSLV, die heute Subunternehmer beschäftigen, die ihre Fahrer mit 6 €/h abspeisen. Logisch und gut so, dass diese über kurz oder lang zu diesen Konditionen keine Fahrer mehr finden werden und sich am Tariflohn (100 % höher) orientieren müssen. Wer aber als Fahrer bereits heute nach Tariflohn bezahlt wird, kann allenfalls mittelfristig mit überdurchschnittlichen Tariflohnerhöhungen oder moderat übertariflicher Bezahlung rechnen, aber keinesfalls auf eine Gehaltverdoppelung spekulieren. Letztendlich werden davon aber auch nur gut ausgebildete, also qualifizierte Berufskraftfahrer profitieren. Wer darauf setzt, dass die EU wegen Fahrer-/Laderaummangel den digitalen Tacho oder das Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz wieder abschaffen wird, hat keine Zukunft und das ist gut so. Beide Gesetze sorgen mittelfristig für mehr Sicherheit auf den Straßen und innereuropäische Wettbewerbsgleichheit. Der Zwang, die Dumpinglöhne zu verdoppeln ist bereits eine Auswirkung auf Wettbewerbsgleichheit. Selbstfahrende Unternehmer, die sich nicht an die für alle geltenden gesetzlichen Vorschriften halten wollen, wollen sich Vorteile verschaffen und erhöhen die Unfallgefahr. Was, wenn morgen Sie oder Ihr Kind ein Unfallopfer derer wird?


Petra Riemer

16.11.2011 - 17:19 Uhr

Es ist doch immer wieder das Gleiche! Wenn man sich als selbstfahrende TU gegen Totalüberwachung und Einmischung in seine unternehmerische Tätigkeit wehren will, wird man gleich mit den Schlagworten "Verkehrssicherheit"-"Manipulation"- "Übermüdung"-"tote Kinder" in Verbindung gebracht. Es wird mir unterstellt, ich wolle mich auf Kosten der Sicherheit bereichern. Hierzu stelle ich wieder einmal klar: meine Fahrer und ich halten uns strikt an die bestehenden Tages-LURZ!! Und auch ich bin dafür, das Firmen, die ihre Fahrer ausbeuten, dazu anhalten, den Tacho zu manipulieren oder sie rund um die Uhr zu einem Hungerlohn fahren lassen, rigoros und sofort von der Bildfläche verschwinden!!! Denn mit solchen Firmen kann ich auch nicht konkurrieren! Ich hoffe, ich habe mich dazu nun klar genug ausgedrückt!! Aber ich bin eine bis dato freie Unternehmerin, die sich in keine AZ-Regelung für Arbeitnehmer pressen lassen will, und ich sehe auch nicht ein, daß ich mir nach 30 Jahren Berufserfahrung so eine Zwangsweiterbildung aufs Auge drücken lassen soll!!. Die Ausbildung zum Kraftfahrer ist ebenfalls sinnvoll und nicht zu beanstanden. Auch gegen freiwillige Weiterbildung habe ich nichts einzuwenden, würde das sogar unterstützen. Ich kritisiere die staatlich verordnete Zwangsweiterbildung!! Sind wir denn im Kindergarten? Im Sinne der Gleichbehandlung müßten dann ja wohl auch alle anderen Berufe, allen voran unsere Politiker, eine regelmäßige Zwangsweiterbildung mitmachen. Warum nur unsere Berufsgruppe? Dies ist diskriminierend, leistet bekannten Vorurteilen Vorschub und suggeriert mangelnde Aufnahme- und Merkfähigkeit bei Angehörigen unserer Berufsgruppe. Und zum Digi-Tacho: schaut Euch doch mal unsere Politiker an, wenn sie aus Marathon-Nachtsitzungen kommen!! Den meisten Gesetzen merkt man doch an, daß ihre Verfasser nicht ausgeschlafen waren!!Digi-Tacho für Merkel und Co im Sinne der Gleichbehandlung!! Total-Überwachung in der ganzen EU!! Es lebe die Stasi!! Mein Motto:wehret den Anfängen!!


G. Böhmert

17.11.2011 - 17:08 Uhr

Liebe Frau Riemer,zunächst möchte ich Ihnen meinen Respekt vor allen selbstfahrenden Unternehmern bekunden. Sie haben es schwer genug, müssen sich selbst um Ihre Aufträge kümmern und dabei, vermutlich zumindest gelegentlich auch unter dem üblichen Preisniveau fahren, um zu überleben. Um bei niedrigen Preisen trotzdem ein überlebensfähiges Einkommen zu erzielen, muss man schon mal ein Türchen mehr fahren und jede Tour braucht nun mal seine Zeit. Diese Situation wird offensichtlich auch von großen Speditionen ausgenutzt, die ihren eigenen Fuhrpark deutlich verkleinert haben und dafür den Auftrag dem jeweils günstigsten selbstfahrenden Unternehmer übertragen. Nun ist aber abzusehen, dass bei zunehmendem Gütervolumen und abnehmender Zahl der Kraftfahrer bald ein Kraftfahrermangel zu erwarten ist. Genau davor hat der Präsident des DSLV seine Branche in o. e. Artikel gewarnt. Er befürchtet, dass mittelfristig selbstfahrende Unternehmer den Spieß umdrehen könnten und nur noch die lukrativsten Aufträge annehmen. Deshalb empfiehlt er wieder vermehrt auf eigene Fahrer zu setzen und diese mit einer fairen Bezahlung jetzt schon langfristig an sich zu binden. Nun ist in der VO (EG) 561/2006 nicht nur Arbeitszeit, Lenkzeit und Mindestruhezeit aller Kraftfahrer innerhalb der EU geregelt, sondern auch die Haftbarkeit aller Beteiligten: " Unternehmen, Verlader, Spediteure, Hauptauftragnehmer, Unterauftragnehmer und Fahrervermittlungsagenturen stellen sicher, dass die vertraglich vereinbarten Beförderungszeitpläne nicht gegen diese Verordnung verstoßen." Und da es hier im Verstoßfalle künftig nicht mehr um Trinkgelder geht, sondern in Wiederholungsfällen durchaus Strafen von 100.000 € und mehr fällig werden können, wird es sich kein Unternehmen mehr leisten können Aufträge an unqualifizierte Fahrer zu vergeben. Spätestens ab Sept. 2014 (Ausnahmen 2016) darf kein Unternehmen mehr Fahrer einsetzen, die nicht an Qualifizierungsmaßnahmen nach BKrFQG teilgenommen haben. Wer dann als Fahrer trotzdem fährt riskiert jeden Tag ein Bußgeld von 5000 € und wer als Unternehmenr einen solchen Fahrer einsetzt 20.000 €. Hinzu kommt, dass der digitale Tachograph, der Seit Mai 2006 in alle neuzugelassenen Fahrzeugen verbaut werden muss, den Behörden die Kontrollen stark vereinfacht. In der Tat entsteht so eine Totalüberwachung in der gesamten EU. Aber genau hier liegt Ihre Chance, denn wäre dies nicht so, könnten Fahrer aus Ostblockländern konkurrenzlos billig anbieten und bei 3-4 €/h müssten sie wohl auch passen, oder? Nun wollen Sie sich als freie Unternehmerin nicht den EU-Gesetzen beugen und verstehen auch nicht, warum nur die Berufsgruppe der Kraftfahrer an Zwangsbildungsmaßnahmen teilnehmen muss. Erstens ist dem gar nicht so, denn z. B. Piloten mussten dies schon immer und zweitens: In welchem Beruf kann Unachtsamkeit am Arbeitsplatz ähnliche Folgen haben wie bei einem Brummifahrer am Stauende? Und weil Müdigkeit auch keinen Unterschied zwischen selbstfahrenden Unternehmern mit 30 Jahren Berufserfahrung und angestellten Fahrern mit wenig Berufserfahrung macht, muss auch hier gleiches Recht für alle gelten und dies ist auch für Sie die einzige Überlebenschance in diesem Beruf. Was Sie als nicht ausgeschalfene Verfasser bezeichnen, sind helle Köpfe, die hier nichts dem Zufall überlassen, sondern ganze Arbeit geleistet haben, die allenfalls noch hier und da etwas nachgebessert werden muss. Diese Chancengleichheit und die Aussicht auf bessere Bezahlung müsste Sie eigentlich motivieren in diesem Beruf weiter zu machen, aber wenn Sie überhaupt nach 2014 noch dabei sein wollen, sollten Sie langsam anfangen sich weiterzubilden statt sich zu wehren. Übrigens, mein Arbeitgeber gehört nicht dem DSLV an, unsere ca. 150 Fahrer erhalten selbstverständlich Tariflohn, jede Überstunde wird mit fälligen Zuschlägen bezahlt und wir übernehmen die Kosten der Weiterbildungsmaßnahmen und Gesundheitchecks und bieten noch weitere Sozialleistungen. Darüber hinaus bilden wir unseren Nachwuchsbedarf selber aus. Da ich als Fuhrparkleiter im Werkverkehr tätig bin, sind wir außer Konkurrenz und meine Stellungnahmen sollten Sie und andere Kommentarverfasser lediglich zum Nachdenken anregen. Das nur so am Rande. Mit freundlichen GrüßenG. Böhmert


Petra Riemer

20.11.2011 - 16:13 Uhr

Hallo Herr Böhmert, nun antworte ich Ihnen direkt zu Ihrem interessanten Beitrag! Natürlich sitzen Sie als Fuhrparkleiter Werkverkehr etwas im Elfenbeinturm! Die aufgeführten Sozialleistungen und Weiterbildungsangebote Ihres Arbeitgebers sind Okay, aber nichts Neues!! Schon immer haben große Firmen auch ohne staatl. Einmischung selbst ausgebildet und geschult, schließlich haben diese Firmen den meisten Nutzen davon und alle profitieren.- Wenn Sie aber glauben, daß ich Totalüberwachung als Chance zu mehr Einkommen oder Chancengleichheit akzeptieren würde, muß ich Sie leider enttäuschen. Totalüberwachung und staatl. Einmischung ist für mich das Ende von Demokratie und Freiheit sowie freien Unternehmertums und gehört kritisch hinterfragt und genau beobachtet!!- Zwangsweiterbildung und Digi-Tacho werden mit Sicherheit die immer wieder auch von Ihnen gern zitierten Auffahrunfälle nicht verhindern, dies täte nur gesunder Menschenverstand bei den Beteiligten!! Wer gerne SMS schreibt, während der Fahrt DVD sieht oder seine dreckigen Socken samt Füße aus dem Fenster hängt, muß sich nicht wundern wenn seine Fahrerkabine auf einmal ziemlich klein wird. Das hat auch nichts mit der viel zitierten und gern bemühten Übermüdung zu tun. Genauso wenig , wie ich übermüdet bin, wenn ich Samstagmittag mit meinem LKW mal zur Werkstatt fahre und damit unerhörterweise meine Wochenend-Ruhe unterbreche. Ein Witz, aber ein trauriger. Denn dies ist auch ein Eingriff in meine unternehmerische Freiheit! -Sie schreiben, "ich müßte mal ein Töurchen mehr fahren, um zu überleben" sprich, da mal am Tacho drehen, sonst paßt es mit der Zeit nicht. Auch da muß ich passen!! Bei mir gibt es nur gute Arbeitsleistung gegen gutes Geld. Und da mein Auftraggeber und ich schon seit über 10 Jahren, und zwar ohne irgendwelche Knebelverträge, verbunden sind, muß es wohl für beide Seiten profitabel sein. Er weiß genau, daß es bei mir keine Touren gibt, die nicht im Rahmen der LURZ gefahren werden können. Wenn ich meinen 2. LKW, der noch Tachoscheibe hatte, nun verkauft habe, geschieht das einzig und allein aus dem Grund, daß ich nicht mehr einsehe, für einen Staat zu arbeiten, der mir zwar alle Pflichten eines Unternehmers aufbürdet, mich total überwacht, ausspioniert und steuerlich abzockt, mir aber nur Rechte eines Arbeitnehmers zugesteht. Ein bisschen Unternehmer geht genauso wenig wie ein bisschen tot! Und es sind viele andere Unternehmer in meinem Umfeld, die genauso denken. Hier ein LKW weniger, da werden 2 abgeschafft und nicht mehr ersetzt, usw. Und auch diese Unternehmer haben ihre Fahrer nicht ausgebeutet, alle waren mehr oder weniger zufrieden, immer am Wochenende zu Hause und haben gerne ihre Touren gefahren. Mit dem Digi-Tacho gingen die Probleme los, Doppel-Woche, Wochenend-Ruhe. Viele meiner Kollegen haben ihre Fahrer entlassen und den Fuhrpark abgebaut, weil sie keine Lust mehr hatten, ihre Fahrer anzuweisen unterwegs stehenzubleiben, anstatt zu Hause bei ihren Familien zu sein. Und auch ich finde es überhaupt nicht lustig, meine aufgezwungene Wochenend-Ruhezeit woanders als zu Hause zu verbringen, erst recht nicht, wenn mein Mann ein paar Stunden entfernt woanders rumsteht. Na klar, das kann man ja steuern, natürlich!! 18 Jahre haben wir mit 2 LKW gute und lukrative Touren gefahren, waren immer am Wochenende zu Hause und bei Kontrollen gab es NIE irgendwelche Beanstandungen! Mit dem Digi-Tacho wird gegängelt, gestresst und abgezockt auf Teufel komm raus. Es wird geschachert um Minuten, lächerliche Erbsenzählerei betrieben!!Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen sind das, nichts anderes.Ich habe einfach keine Lust mehr, mich gängeln zu lassen! - Und 2014 bin ich mit Sicherheit noch dabei, in vorderster Reihe, dies können Sie mir ruhig glauben, aber auf meine Art und Weise. Es ist doch illusiorisch anzunehmen, diese EU-Gesetze werden für mehr Chancengleichheit sorgen!! Hier läuft es wie immer, die Deutschen rennen gleich los und sitzen schon in der Zwangsweiterbildung, während die Anderen in Hinterhöfen und Bretterbuden ihre "Ausbildungsstätten" zusammenhauen. Dort kriegt man dann für wenig Geld die entsprechenden Dokumente. Und die allseits bekannten Speditionen mit mehreren Hundert LKW werden immer weiter ihre Fahrer ausbeuten, zum Durchfahren anhalten und ihr Geschäft so kalkulieren, daß auch die Bußgelder locker bezahlt werden können. Warum bekommen diese Firmen immer wieder ihre EU-Lizenzen? U.A. auch, weil viele Ländeer auf die lukrativen Einnahmen aus den Bußgeldern nicht verzichten können und wollen!! -Natürlich drehen selbstfahrende TU den Spieß um, wenn sich eine Gelegenheit ergibt, mehr Fracht zu erzielen. Dies ist freie Wirtschaft, also nichts Verwerfliches! Wie Sie schon schreiben, und da gebe ich Ihnen recht, müssen nun die großen Speditionen die Suppe selber auslöffeln, die sie sich eingebrockt haben. Wenn jemand versucht, mir Preise für Dienstleistungen anzubieten, die ich als unverschämt betrachte, rate ich ihm, er soll sich selber einen Fuhrpark anschaffen oder aufstocken, dann weiß er was gute Leistung kostet. Deswegen freue ich mich auch über die Meldung "Laderaummangel" und "Fahrermangel". Es trifft die Richtigen!! Ich bin Fuhrunternehmerin in der 3. Generation, habe so Viele kommen und gehen sehen. Viele, die meinten, den Stein der Weisen gefunden zu haben, und doch kläglich gescheitert sind! Für mich als Unternehmerin gilt und galt immer, gute Arbeit gegen gutes Geld. Aber auch Freiheit in meinen Handlungen, Eigenverantwortung und KEINE staatliche Totalüberwachung und Gängelei.Dafür werde ich mit allen mir rechtlich zur Verfügung stehenden Mitteln eintreten. Ach Übrigens- zu den "ausgeschlafenen" Verfassern dieser EU-Verordnungen: als ich die dafür zuständigen EU-Abgeordneten kontaktiert und ihnen angeboten habe, doch einmal mitzufahren, um die Auswirkungen ihrer Entscheidungen vor Ort zu "erfahren" hatten sie --- keine Zeit!! Vielleicht die Doppelwoche voll??


BaWü Truck

19.02.2012 - 18:05 Uhr

Das ist der Tariflohn der den Fahrern zustehtRegionale Tariflöhne 2011Tarifbezirk Stundenlohn1)Monatslohn2)Baden-Württemberg12,88 €max. 215 h2824 €Bayern 11,04 €(bei 38,5 h)1844 €Pauschallohn 2143 €Berlin 11,63 € 1921 €25 % ab 38bzw. 40 h2553 €Brandenburg 10,57 € (39 h) 1838 €25 % ab 40 h 2297 €Bremen 10,36 € (40 h) 1795 €25 % ab41. Stunde2243 €Hamburg 9,32 € (38 h) 1533 €25 % ab39. Stunde1987 €Hessen 10,75 € (38 h) 1773 €25 % ab39. Stunde2208 €Mecklenburg-Vorpommernkeine Tariflöhne1400 -1600 € 3Niedersachsen 9,41 € (40 h) 1630 €25 % ab41. Stunde1955 €Nordrhein-West. 10,62 € (40 h) 1840 €25 % ab41. Stunde2228 €Rheinland-Pfalz 9,32 € (39 h) 1998 €25 % ab40. Stunde2036 €Saarland 10,40 € (40 h) 1800 €25 % ab41. Stunde2250 €Sachsen 6,03 € (40 h) 1043 €25 % ab41. Stunde1284 €Sachsen-Anhalt 6,73 € (40 h) 1164 €25 % ab41. Stunde1433 €Schleswig-Holstein9,99 €(38,5 h)1665 €25 % ab39. Stunde2151 €Thüringen 6,66 € (40 h) 1152 €25 % ab 41 h 1418 €1) Höchstsatz für Berufskraftfahrer bzw. Lkw-Fahrermit mehrjähriger Berufserfahrung, 2) berechnet auf denjeweiligen Stundenlohn mit Mehrarbeitszuschlägen bis48 h/Woche, 3) derzeit auf dem Markt bezahlte LöhneQuelle: ver.di Landesbezirke


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