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DIHK: Deutsche Betriebe investieren zunehmend im Ausland

13.03.2024 13:31 Uhr | Lesezeit: 3 min
Schwertransport im Hafen; Container auf Lkw
Auslandsinvestitionen deutscher Unternehmen seien immer auch dem Standort Deutschland zugute gekommen, hier aber sei das Blatt dabei, sich zu wenden, warnt die DIHK (Symbolbild)
© Foto: luoman/ GettyImages

Deutsche Unternehmen ändern ihre Auslandsinvestitionen, wie aus einer Analyse der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hervorgeht.

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Laut der Sonderauswertung der DIHK-Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn 2024 sind eine „sinkende Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland, aber auch eine schwache Konjunktur, geopolitische Risiken und eine zunehmende Zahl von Handelshemmnissen“ bestimmend für die Auslandsinvestitionen deutscher Unternehmen. dabei möchten gleichzeitig „nur geringfügig mehr Unternehmen im Ausland investieren als im Vorjahr“. Dabei dränge sich das „Motiv der Kosteneinsparung statt dem der Expansion immer weiter in den Vordergrund“, schreibt die DIHK. Für die Studie wurden 1900 deutsche Unternehmen analysiert.

„Über lange Jahre kommen und kamen Auslandsinvestitionen deutscher Unternehmen immer auch dem Standort Deutschland zugute. Doch das Blatt ist dabei, sich zu wenden: Immer mehr Betriebe investieren mittlerweile im Ausland, weil für sie der Standort Deutschland zu teuer und kompliziert ist“, sagte Ilja Nothnagel, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung, zu den Zahlen. Dass diese Betriebe – auf Kosten des Standorts – abwanderten, nannte Nothnagel „ein alarmierendes Signal“.

DIHK sieht verschlechterte Rahmenbedingungen

Von den Industrieunternehmen mit Investitionsplänen im Ausland nannten 35 Prozent die „Kostenersparnis“ als Hauptmotiv. „Einen solch hohen Wert gab es zuletzt im Jahr 2008“, sagte Nothnagel. Bei den kleineren Unternehmen mit weniger als 200 Beschäftigten sei dieser Anteil mit 37 Prozent fast so hoch wie im Jahr 2004 (38 Prozent). „Das ist leider eine Reaktion auf die sich verschlechternden wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen im Land“, berichtete Nothnagel weiter.

Insgesamt wollten der Umfrage zufolge zu Jahresbeginn 2024 nur 42 Prozent der Industriebetriebe im Ausland investieren. Das bedeutet zwar eine geringfügige Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, allerdings hatte der Anteil nur 2023 (41 Prozent) und 2009 (40 Prozent) niedriger gelegen als aktuell.

Bei der Ausweitung ihrer bestehenden Auslandsinvestitionen halten sich die Unternehmen ebenso zurück. Nur noch 30 Prozent nach 31 Prozent im Vorjahr möchten ihre Auslandsinvestitionsbudgets erhöhen. Hingegen sieht fast jeder vierte Betrieb (23 Prozent nach 18 Prozent im Vorjahr) Kürzungen vor.

Dringender Handlungsbedarf in Deutschland

„Die Investitionsbudgets insgesamt sind belastet“, kommentierte Nothnagel die Entwicklung. „Hohe Kosten, strukturelle Unsicherheit durch die Geopolitik, Digitalisierung und Energiepreise hinterlassen ihre Spuren. Das schlägt auch auf das Auslandsengagement durch.“

Bei den Zielregionen der Auslandsinvestitionen gewinnt der asiatisch-pazifische Raum (ohne China) weiter an Bedeutung. Knapp ein Drittel (32 Prozent nach 29 Prozent) der Unternehmen mit Auslandsinvestitionen will dort investieren. In Nordamerika und China bleibt das Engagement im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert hoch. Die Eurozone ist zwar weiterhin die wichtigste Zielregion für die deutschen Unternehmen, verliert aber etwas an Bedeutung: Knapp zwei Drittel der Unternehmen (65 Prozent) wollen dort investieren, im Vorjahr waren es noch 71 Prozent.

„Generell zeigt unsere Umfrage, dass dringender Handlungsbedarf in Deutschland besteht“, sagte Ilja Nothnagel abschließend. Hohe Energiepreise und Arbeitskosten, Fachkräftemangel sowie die ausufernde Bürokratie machten den Unternehmen schaffen.

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