Brüssel/Belgien. Die EU-Kommission nimmt eine millionenschwere Ausbildungsbeihilfe für DHL auf dem Flughafen Halle-Leipzig unter die Lupe. Die Brüsseler Behörde leitete heute eine förmliche Untersuchung des Falls ein, weil sie Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Subvention hat. Die Posttochter DHL plane ein umfassendes Ausbildungsprojekt für 480 der 1500 Mitarbeiter in Halle-Leipzig, teilte die Kommission mit. Dabei geht es nach Brüsseler Angaben um 7,7 Millionen Euro an staatlichen Subventionen, die etwa 60 Prozent der Kosten decken würden. Der weltweit tätige Expressdienstleister wolle sein neues Logistik- und Luftfrachtzentrum in Halle-Leipzig Ende Oktober in Betrieb nehmen. Bisher betreibt DHL sein europäisches Drehkreuz in Brüssel, wo wegen der Verlagerung viele Arbeitsplätze wegfallen. Die Wettbewerbshüter der EU fürchten wegen der Beihilfe eine Verzerrung des Wettbewerbs, weil „die Ausbildung ohnehin zum größten Teil entweder rechtlich vorgeschrieben oder für den Betrieb des neuen Standorts unerlässlich“ sei. „Die Kommission nimmt an, dass der Begünstigte seine Mitarbeiter auch ohne die Beihilfe ausbilden würde, da DHL für die Inbetriebnahme in jedem Fall neue Mitarbeiter einstellen muss“, teilte die Behörde mit. (dpa)
DHL-Subvention: EU zweifelt Rechtsmäßigkeit an
Wettbewerbsverzerrung befürchtet: Brüssel nimmt Millionenbeihilfe in Halle-Leipzig unter die Lupe