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Deutschland kommt bei Klimaschutz voran

02.04.2019 16:44 Uhr
Luftverschmutzung
Im Verkehrssektor sind die Treibhausgasemissionen laut dem Umweltbundesamt im vergangenen Jahr um fast drei Prozent gesunken
© Foto: Sergiy Serdyuk/Fotolia

Nach einer Prognose des Umweltbundesamtes sind die Treibhausgasemissionen in Deutschland im Jahr 2018 um mehr als vier Prozent zurückgegangen. Auch der Verkehrssektor hat dazu beigetragen.

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Berlin. Erstmals seit längerem ist Deutschland im Jahr 2018 beim Klimaschutz wieder vorangekommen. Die Treibhausgasemissionen gingen nach einer Prognose des Umweltbundesamtes um mehr als vier Prozent zurück. Dies lag allerdings auch an den Auswirkungen des milden Winters und des Super-Sommers. Es wurde weniger Kohle, Öl und Gas verbrannt. Zudem stieg die Stromerzeugung aus erneuerbarer Energien wie Windkraft- und Solaranlagen weiter an.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 868,7 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt – das waren rund 38 Millionen Tonnen oder 4,2 Prozent weniger als im Vorjahr, wie aus der am Dienstag vorgestellten Prognoseberechnung des Umweltbundesamtes hervorgeht. Damit sei nach vier Jahren Stagnation erstmals wieder eine nennenswerte Verringerung der Emissionen im Vergleich zum Vorjahr erreicht worden. Deutschland droht aber ungeachtet dessen seine nationalen Klimaziele 2020 weiter deutlich zu verfehlen.

Verkehrssektor schafft Reduktion um fast 3 Prozent

Deutliche Rückgänge der Emissionen gab es laut Prognose in der Energiewirtschaft (- 14 Millionen Tonnen CO2 beziehungsweise 4,5 Prozent). Dies lag auch daran, dass Kohlekraftwerke vom Netz gingen. Einen weiteren Effekt hatte der heiße Sommer 2018: Anhaltende Dürre hatte zu niedrigen Wasserständen vieler Flüsse geführt. In vielen Fällen konnten Binnenschiffe die Flüsse nicht befahren, was zu Heizöl-Knappheit und höheren Preisen führte. Zahlreiche Kunden dürften laut Umweltministerium daher den Heizölkauf auf das Jahr 2019 verschoben haben. Der milde Winter führte dazu, dass es einen geringeren Brennstoffbedarf gab.

Auch im Verkehrssektor gingen die Treibhausgasemissionen leicht um rund 5 Millionen Tonnen beziehungsweise 2,9 Prozent zurück – dies ist eine Trendwende, denn in den vergangenen Jahren waren die Emissionen dort nicht gesunken. Eine Erklärung könnten laut Umweltministerium höhere Preise für Benzin und Diesel sein und in der Folge weniger Verbrauch. Vor allem der Verkehr steht beim Klimaschutz derzeit im Mittelpunkt der politischen Debatte. Es ist noch ein weiter Weg, um die Klimaziele bis 2030 zu erreichen.

Klimaschutz-Kommission des Bundes berät über Maßnahmen

Eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission hatte Vorschläge für ein Maßnahmenpaket erarbeitet. Dazu zählt ein Preis für den Ausstoß des wichtigsten Treibhausgases Kohlendioxid (CO2), der etwa das Fahren von Autos mit hohem Spritverbrauch teurer machen würde.

Allerdings legte die Kommission Wert auf eine sozialverträgliche Gestaltung. Auch Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) ist für einen CO2-Preis mit einem sozialen Ausgleich, dies ist aber in der Koalition umstritten.

Nach der Prognose für das Jahr 2018 hat Deutschland seine Emissionen im Vergleich zu 1990 bisher um 30,6 Prozent gesenkt. Bis 2030 müssen die Emissionen nach den Zielen der Bundesregierung aber um mindestens 55 Prozent gesenkt werden.

Die Bundesregierung will in diesem Jahr ein Klimaschutzgesetz beschließen. Umweltministerin Schulze will feste Vorgaben für jedes Ressort – dies aber stößt auf Widerstand in der Union. (dpa/ag)

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