Moskau. Das neue Unternehmen soll noch in diesem Jahr Containertransporte auf der Schiene in russische Regionen bis an die chinesische Grenze anbieten und vermarkten, wie beide Konzerne am Donnerstag vereinbarten. „Damit rückt auch die angestrebte Schienenverbindung von Deutschland nach China ein Stück näher“, sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn in Moskau. Sein russischer Amtskollege Wladimir Jakunin sagte, mit dem Joint-Venture solle zusätzliches Frachtvolumen auf die Schiene gebracht werden. Das Gemeinschaftsunternehmen, an dem beide Partner je die Hälfte der Anteile halten, soll die Eisenbahnverbindungen im Vergleich zur Konkurrenz der Lastwagen und Seeschiffe wettbewerbsfähiger machen. Die Gesellschaft mit Sitz in Moskau hat ein Startkapital von knapp einer Million Euro. Ziel sind kürzere Fahrzeiten und ein einfacherer grenzüberschreitender Verkehr, was durch unterschiedliche technische Standards erschwert wird. Über eine weitere Kooperation mit den Bahnen in Polen und Weißrussland soll die Transportzeit zwischen Berlin und Moskau von derzeit zehn Tagen letztlich bis auf drei Tage verkürzt werden. Auf der Straße brauchen Lkw vier bis fünf Tage. Für Gütertransporte auf der Schiene gen Osten betreibt die Bahn unter anderem bereits einen täglichen „Russland-Express“. Dafür werden in Berlin Waggons aus verschiedenen Versandbahnhöfen zu einem bis zu 600 Meter langen Zugverbund zusammengestellt. Wichtigstes Transportmittel zwischen Deutschland und Russland ist mit über 80 Prozent Marktanteil das Seeschiff, LKW kommen auf 14 Prozent, die Schiene lag 2005 bei zwei Prozent. Die Deutsche Bahn findet aber, dass rund die Hälfte der Waren zwischen der EU und Russland für die Schiene geeignet sein dürfte.
Deutsche und russische Bahn kooperieren bei Frachttransporten enger
Die Deutsche Bahn will ihr Frachtgeschäft nach Osteuropa und Asien ausbauen und gründet dafür eine gemeinsame Logistiktochter mit der russischen Bahn.