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Deutsche Post mit Gewinneinbruch

11.11.2015 10:20 Uhr
DHL Freight Niederlassung Maintal
Ein Fehlgriff bei der Wahl des IT-Systems kommt die Post teuer zu stehen
© Foto: Deutsche Post DHL

Der Ärger mit dem IT-System der Frachtsparte kostet die Post Millionen. Das zeigen die Zahlen zum dritten Quartal jetzt schwarz auf weiß.

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Bonn. Ein Gewinneinbruch hat die erfolgsverwöhnte Deutsche Post im dritten Quartal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wegen eines Fehlgriffs beim neuen Computersystem in der Frachtsparte und verbuchter Einmaleffekte für Risiken in allen anderen Konzernbereichen schrumpfte das Nettoergebnis des gelben Riesen um rund 90 Prozent auf 49 Millionen Euro. Die Post schrammte damit im abgelaufenen Vierteljahr nur knapp an der Verlustzone vorbei.

Es war der höchste Rückgang in einem Quartal seit sechs Jahren. Das operative Ergebnis fiel - bei einem Umsatzplus von drei Prozent auf 14,4 Milliarden Euro - um gut 70 Prozent. Vorstandschef Frank Appel sprach von einem Jahr des Übergangs für den Konzern.

Die Belastungen habe die Post schon jetzt in die Bilanz genommen, um jede Sparte zu stärken und um die langfristigen Ziele abzusichern. Bis 2020 hat sich der weltweit größte Logistik- und Postkonzern einen jährlichen Anstieg des operativen Ergebnisses um durchschnittlich acht Prozent vorgenommen. Am Ende dieses Zeitraums soll ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von über 5 Milliarden Euro stehen.

Jahresprognose nach unten korrigiert

Davon ist das Unternehmen derzeit allerdings noch weit entfernt. Für das laufende Jahr hatte die Post schon Ende Oktober ihre Jahresprognose auf 2,4 Milliarden Euro nach unten korrigiert.

Durch den Wegfall der Belastungen im kommenden Jahr erwartet Appel in allen Sparten eine deutliche Verbesserung der Ergebnisse, so dass Ende 2016 unverändert ein operativer Gewinn von 3,4 bis 3,7 Milliarden Euro stehen soll. Darüber hinaus halte das Unternehmen an dem ausgegebenen Ziel fest, bis 2020 jährlich einen Zuwachs von acht Prozent draufzusatteln.

Bei der gescheiterten Systemumstellung im DHL-Frachtgeschäft räumte Appel eine Fehleinschätzung ein. „Wir haben uns zu viel vorgenommen, in zu kurzer Zeit“, sagte er dem Nachrichtensender „n-tv“. Jetzt habe man einen deutlich realistischeren Plan. So wolle die Post im Frachtgeschäft bestehende Teilsysteme integrieren und weitere fertige Software kaufen, statt weiter auf das Komplettsystem der beauftragten Dienstleister SAP und IBM zu setzen.

Angetrieben durch den boomenden Onlinehandel brummen in der Paketsparte nach wie vor die Geschäfte. Hier kletterten die Umsätze im dritten Quartal um 9,7 Prozent. Um die Stellung des Unternehmens in dem Bereich zu festigen, will die Post ihre nationale und internationale Paket-Infrastruktur ausbauen. (dpa)

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