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Deutsche Logistiker und türkische Wirtschaft im Gespräch

20.05.2013 20:22 Uhr
Deutsche Logistiker und türkische Wirtschaft im Gespräch
Mustafa Sever, Vizewirtschaftsminister der Türkei (l.) und Staatssekretär Andreas Scheuer wollen die Zusammenarbeit verstärken
© Foto: VR/Birgit Bauer

Im Rahmen der Logistics-Alliance-Germany-Veranstaltungsreihe „Logistik International“ verstärkten deutsche und türkische Wirtschaftsvertreter ihre Kontakte.

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Berlin. Mit dem Partnerland Türkei startete die Vermarktungsinitiative Logistics Alliance Germany (LAG) ihre Veranstaltungsreihe „Logistik International“. Rund 200 Vertreter der türkischen Wirtschaft und der deutschen Logistikwirtschaft nutzten den Termin in Berlin, um Kontakte zu knüpfen und Ideen auszutauschen.

„Die deutsche Logistikindustrie bietet maßgeschneiderte Lösungen, die Logistics Alliance Germany hilft türkischen Unternehmen dabei, den richtigen Partner zu finden“, beschrieb Mathias Krage, Vorsitzender des LAG-Fördervereins, die Möglichkeiten, stärker aufeinander zuzugehen. Die Türkei baut als Drehscheibe zwischen Asien und der EU ihre Position als Wirtschafts- und Logistiknation permanent aus. „Zwischen 2003 und 2012 wurden 75 Milliarden US-Dollar in die Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur investiert“, belegte das Mustafa Sever, Vizewirtschaftsminister der Türkei. Dies werde man fortsetzen, so Sever. Erklärtes Ziel der Türkei sei es, vom 27. Platz im Logistik-Ranking der Weltbank bis 2023, dem 100-jährigen Jubiläum der Republik, auf den 10. Platz vorzurücken. Dabei sei Deutschland ein unverzichtbares Partnerland. In der Zusammenarbeit könne man dabei noch einiges verbessern, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär Andreas Scheuer und nannte den Abbau der Bürokratie, bei dem „wir als politische Vertreter anpacken müssen“. Dass er sich von seinen Amtskollegen hierbei Lösungen erwarte, machte Sever deutlich: Die bestehenden Engpässe und langen Bearbeitungszeiten seien für türkische Exporteure nicht hinnehmbar und sprächen gegen den Geist der Zollunion.

Ahmet Yilmaz, Repräsentant Deutschland des Automobilzulieferverbands Taysad, plädierte während der Podiumsdiskussion für eine exemplarische Zusammenarbeit im Bereich Automotive. Türkische Automotive-Teile seien durchaus konkurrenzfähig, würden durch die Anlieferung aber „auf einmal sehr teuer“. Hier sollte man sich über gemeinsame Logistikzentren Gedanken machen. Dies biete deutschen Logistikdienstleistern auch die Möglichkeit, am Wachstum der türkischen Wirtschaft zu partizipieren. „Momentan sehe ich das nicht, unter den 15 Top-Logistikdienstleistern ist kein deutsches Unternehmen“, so Yilmaz. Deutschland müsse aufpassen, dass es bei seiner konservativen Haltung mit der Globalisierung Schritt halte, warnte er.

Die offiziellen Vertreter beider Länder sprachen sich dafür aus, die Messe Logistrans in Istanbul im November zu nutzen, um über die weitere Zusammenarbeit zu disuktieren. Bei der anschließenden informellen „Ideen- und Kontaktbörse“ führten die Teilnehmer nicht nur die angesprochenen Gedanken fort, sondern beschlossen teilweise auch konkrete Aktivitäten. (bb)

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