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Deutsche Logistik-Industrie: Bestnoten für den Standort Hamburg

24.09.2007 15:58 Uhr
Deutsche Logistik-Industrie: Bestnoten für den Standort Hamburg
Motor des Nordens: der Hamburger Hafen (Bild: Arndt)
© Foto: Arndt

Aktuelle Untersuchung von SCI-Verkehr aus Köln vergleicht elf deutsche Logistik-Standorte – Frankfurt am Main rutscht ab

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Köln. Die deutsche Logistik-Industrie knüpft große Erwartungen an den Logistikstandort Hamburg und weist der Elbmetropole unter den elf führenden Logistik-Regionen den ersten Rang zu. Dieses Ergebnis ermittelte das Kölner Verkehrs-Consulting-Unternehmen SCI Verkehr GmbH nach der Auswertung einer Umfrage unter 200 Entscheidern aus der Logistik-Branche. In der Bewertung nehmen das Ruhrgebiet und der Großraum Halle/Leipzig den zweiten beziehungsweise dritten Rang ein, womit sie ihre Positionen halten konnten. Letztgenannter Standort behauptet sich auf dem dritten Rang und profitiert nach Darstellung des SCI „von der konsequenten Entwicklung am Flughafen mit der Ansiedlung des DHL-Hubs“. Für das Ruhrgebiet deutet sich indes eine Schwäche an: „Die zur Verfügung stehenden Logistikflächen werden langsam knapp.“ Nach dem Urteil von mehr als 50 Prozent der Befragten gehört Hamburg zu den „sehr dynamischen“ Logistik-Standorten in Deutschland. Der entscheidende Impulsgeber dafür ist der Seehafen, der auch in diesem Jahr auf einen neuen Umschlagrekord zusteuert. 2006 hatten diese Einschätzung zugunsten Hamburgs 40 Prozent der befragten Logistiker zu Protokoll gegeben. Für Prof. Dr. Peer Witten, Sprecher der Anfang 2006 gegründeten Logistik-Initiative Hamburg (LIH), ist das Umfrageergebnis sehr erfreulich. „Wir werden daran arbeiten, diese Top-Position unter den Logistikstandorten noch zu festigen.“ Damit nicht genug: „Unserem Ziel, führender europäischer Logistikstandort zu werden, kommen wir immer näher.“ Witten räumt allerdings auch ein, dass Hamburgs Spitzenposition kein Selbstgänger ist, sondern dass sie durch entsprechende Anstrengungen abgesichert werden muss: durch den schnellen, weiteren Ausbau des Hafens und durch die Ertüchtigung und Optimierung der Verkehrsinfrastruktur. Witten: „Ein starker Hafen benötigt eine schnelle und zuverlässige Logistik im Rücken.“ Angesichts des rasanten Verkehrsmengenanstiegs in Hamburg, vor allem im Containersektor, bestehe die Gefahr von Engpässen bei der An- und Abfuhr der Transportmengen, so Witten. Zur Erinnerung: 2006 verfehlte der Hamburger Hafen nur knapp die Grenze von neun Millionen TEU. Für 2015 werden sogar 18 Millionen TEU erwartet. Witten: „Gefragt ist daher die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Handels-, Hafen-und Logistikakteuren, um die enormen Wachstumspotenziale nicht zu verspielen, sondern effizient zu nutzen.“ Wie schnell sich indes eine Ranking-Position verändern kann, geht ebenfalls aus der aktuellen Umfrage hervor. Danach rutschte das internationale Luftverkehrsdrehkreuz Frankfurt/Main auf den vorletzten Platz ab. Ausschlaggebend dafür sind zum einen der Weggang des Logistikers DHL von Frankfurt/Main nach Halle/Leipzig sowie das weiterhin drohende Nachtflugverbot. Schlusslicht in der Logistik-Standort-Bewertung ist Nordhessen. SCI-Logistik-Experte Peter Abelmann gegenüber der VerkehrsRundschau: „Eine unterlassene Infrastrukturpflege kann sehr schnell zu gravierenden Einschnitten in der Standortbewertung führen.“ Zu den neu aufgenommenen Standorten gehört der Großraum Stuttgart. Er schaffte es auf den 5.Rang im Ranking. SCI-Verkehr liefert diese Erklärung: „Die Stärke Stuttgarts im Bereich der produktionsnahen Logistik schlägt sich hier besonders nieder.“ Auch der Logistikstandort Bremen/Bremerhaven konnte seine Position in der aktuellen Umfrage verbessern und auf den vierten Rang aufrücken. In dieser Aufwertung spiegelt sich nach Darstellung des SCI-Verkehr „die wachsende Bedeutung der Seehafenstandorte für die logistischen Ketten wider“. Dr. Hanspeter Stabenau, Sprecher des Kompetenzzentrum Logistik Bremen (KLB), freut sich über den guten Platz der Logistikindustrie an der Weser. Seine Einschätzung gegenüber der VerkehrsRundschau: „Die globale Wirtschaftsentwicklung führt dazu, dass die maritimen Zonen ihre Logistikkompetenz qualitativ und und quantitativ ausbauen werden. Die abgeleiteten Bewertungen des SCI Verkehr belegen diese Einschätzung. Dieser Prozess wird sich in den nächsten 20 Jahren nach den vorliegenden Prognosen weiter fortsetzen. Das ist eine gewaltige Herausforderung für die gesamten maritimen Wirtschaftszonen in Deutschland." Aus diesem Grunde setzt sich das Kompetenzzentrum Logistik Bremen (KLB) für die beschleunigte Vernetzung dieser Standorte auch vor dem Hintergrund des zukünftigen Tiefwasserhafens Wilhelmshaven ein. (eha)

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