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Deutsche Hafenwirtschaft stagniert

20.11.2013 11:44 Uhr
Deutsche Hafenwirtschaft stagniert
Langfristig rechnen die deutschen Seehäfen mit einem durchschnittlichen Jahreswachstum von 2,8 Prozent
© Foto: VR/Eckhard-Herbert Arndt

Langfristig sind die Perspektiven dennoch gut. Bis 2030 rechnen die deutschen Seehäfen mit einer Verdoppelung der Umschlagmengen.

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Hamburg. Der Seegüterumschlag in den deutschen Häfen kommt nicht von Fleck. Nach der Prognose des Zentralverbandes der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) werden die Häfen im laufenden Jahr nur noch 296 Millionen Tonnen umschlagen – das entspricht einem Rückgang von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für das Jahr 2014 rechnet ZDS-Präsident Klaus-Dieter Peters mit einem Wachstum von zwei Prozent auf dann 302 Millionen Tonnen.

Herbstgeschäft wieder ausgefallen

Auf einer Pressekonferenz in Hamburg nannte Peters neben der mäßigen Konjunktur auch strukturelle Gründe für die stagnierende Entwicklung. Dazu zählen unter anderem die Verlagerung von Produktionsstätten der Automobilindustrie von Fernost nach Osteuropa, die dem Automobilumschlag zu schaffen macht oder die Restrukturierung der Papierindustrie. Zudem sei das einstmals florierende Herbstgeschäft in den Häfen nun schon im dritten Jahr in Folge ausgefallen.

Verdoppelung der Umschlagmengen bis 2030

Längerfristig sieht Peters allerdings eine positive Entwicklung für die deutschen Seehäfen. Er verweist dabei auf die bisherigen Eckwerte der Hafenumschlagprognose 2013, die aussagen, dass sich der Güterverkehr in den deutschen Seehäfen bis 2030 verdoppeln werde. Auf Nachfrage räumte Peters allerdings auch ein, dass es auch dämpfende Elemente gebe. Im Jahr 2015 werden beispielsweise in Rotterdam erhebliche neue Terminalkapazitäten auf der Maasvlagte 2 den Betrieb aufnehmen. Auch die Reduzierung der Schwefelemissionen in Nord- und Ostsee belaste die Seeschifffahrt mit höheren Kosten und könne zu einer Rückverlagerung küstenparalleler Verkehr auf LKW und Bahn führen.

Dennoch geht Peters von einem durchschnittlichen Jahreswachstum von 2,8 Prozent aus und fordert den Ausbau der Seehafenanbindungen im Hinterland. Entsprechende Projekte müssten im Bundesverkehrswegeplan 2015 gesondert ausgewiesen werden und in die Kategorie („Vordringlicher Bedarf plus“) aufgenommen werden. Peters kritisierte, dass es auch nach zehn Jahren Planungszeit noch immer nicht gelungen sei, Klarheit über die den Beginn der Fahrrinnenanpassungen auf Weser und Elbe zu schaffen. „Planungs- und Vergabeverfahren müssen dringend verkürzt werden“, forderte Peters.

Klarheit fordern die Seehäfen auch über den Ausbau der Offshore-Windenergie. Viele der Projekte seien aufgrund politischer Unsicherheiten gestoppt – dies verzögere auf Investitionen in den Häfen, erkläre ZDS-Präsidiumsmitglied Andreas Wellbrock. (hel)

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