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DB Schenker: Aufsichtsrat der DB stimmt Verkauf zu

02.10.2024 14:44 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn hat dem Verkauf von DB Schenker zugestimmt
© Foto: Arne Dedert/ picture alliance

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn hat dem Verkauf von DB Schenker an die dänische Transport- und Logistikgruppe DSV zugestimmt. Das Ergebnis war allerdings nicht einstimmig.

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Die Mehrheit der Aufsichtsratsmitglieder der Deutschen Bahn hat in einer außerordentlichen Sitzung am Mittwoch, 2. Oktober dem Verkauf der Logistiktochter DB Schenker zugestimmt, wie der Konzern mitteilte. Der Bund hatte am selben Tag die nach Bundeshaushaltsordnung (BHO) für die Transaktion erforderliche Zustimmung erteilt. Der Abschluss des Verkaufs wird laut DB-Angaben nach Erhalt aller regulatorischen Genehmigungen im Laufe des Jahres 2025 erwartet.

„Der Verkauf von DB Schenker ist ein wichtiger Meilenstein für die DB, um sich konsequent auf die Sanierung der Schieneninfrastruktur im Inland sowie den Betrieb eines klimafreundlichen Personen- und Güterverkehrs in Deutschland und Europa zu konzentrieren“, sagte der DB-Aufsichtsratsvorsitzende Werner Gatzer nach der Abstimmung.

Verkaufserlös soll zum Schuldenabbau verwendet werden

Der Vorstand der DB AG hatte am 13. September 2024 einen Vertrag zum Verkauf ihrer Logistiktochter an DSV für einen Unternehmenswert von 14,3 Milliarden Euro unterzeichnet. Inklusive der erwarteten Zinserträge bis zum Vollzug ergibt sich ein Gesamtverkaufswert in Höhe von bis zu 14,8 Milliarden Euro.

Die DB hatte im Dezember 2023 nach den Vorgaben des EU-Rechts einen Prozess zur Veräußerung von DB Schenker gestartet. DSV habe sich dabei „mit dem für die Bahn wirtschaftlich klar vorteilhaftesten Angebot durchgesetzt“, so das Unternehmen. DSV habe ein „klares Bekenntnis zur deutschen Mitbestimmung und zu bestehenden Tarifverträgen sowie Betriebsvereinbarungen gegeben“, betonte die DB. Gemeinsam soll eines der führenden Unternehmen für Transport und Logistik weltweit entstehen.

„Wir haben klare Ziele formuliert, um die Bahn in den Bereichen Infrastruktur, Betrieb und Wirtschaftlichkeit strukturell zu sanieren und uns auf das Kerngeschäft zu fokussieren. Der Verkaufserlös wird die Verschuldung der DB erheblich senken und einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Stabilität des DB-Konzerns leisten. Schenker erhält mit DSV zugleich einen starken strategischen Eigentümer“, sagte der DB-Vorstandsvorsitzende Richard Lutz.

EVG stimmte gegen den Verkauf

Die Vertreter der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) im Aufsichtsrat hatten dem Verkauf von DB Schenker nicht zugestimmt. „Wir halten die Entscheidung zum Verkauf von Schenker für einen schweren strategischen Fehler“, sagte Martin Burkert, Vorsitzender der EVG. „Um kurzfristig Erlöse zu erzielen, sollen langfristig auf Einnahmen verzichtet werden. Das ist keine kluge Unternehmenspolitik. Im Aufsichtsrat haben wir nochmals unsere grundsätzlichen Argumente gegen den Verkauf von Schenker dargelegt und deutlich gemacht, welchen Vorteil der Erhalt von Schenker im Systemverbund Bahn hätte. Leider wurden wir als Arbeitnehmerseite von Eigentümern und Arbeitgebern überstimmt.“

Man erwarte jetzt ein klares Bekenntnis dafür, dass „die Verkaufserlöse zur Entschuldung der DB AG verwendet werden müssen. Das ist notwendig, um die finanziellen Handlungsspielräume des Konzerns nicht zu gefährden. Das Unternehmen muss in neue Fahrzeuge und eine bessere Service-Qualität investieren, um zukunftsfähig zu sein“, sagte Burkert.

Zur Situation der Beschäftigten bei DB Schenker, sagte Burkert: „Die sozialen Komponenten sind aus Sicht der Beschäftigten bei der DB Schenker AG bei weitem nicht ausreichend. Die verhandelten Garantien sind nicht konkret genug und auf zwei Jahre begrenzt. Es droht ein massiver Stellenabbau.“

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