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Daimler mit starkem dritten Quartal

23.10.2020 17:11 Uhr
Daimler
Daimler hat sich das Ziel gesetzt, am Ende dieses Jahres ein operatives Ergebnis von 4,3 Milliarden Euro zu erreichen
© Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/picture-alliance

Nach dem Corona-Absturz im Sommer schlägt sich Daimler derzeit besser als von vielen erwartet. Auch für den Rest des Jahres traut sich der Lkw- und Autobauer nun mehr zu.

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Stuttgart. 4,3 Milliarden Euro markierten beim Auto- und Lastwagenbauer Daimler noch vor Kurzem einen beispiellosen Absturz. Nun, nur acht Monate später, symbolisiert die gleiche Zahl auf einmal die Hoffnung der Stuttgarter, dass ein von der Corona-Krise in weiten Teilen verhageltes Jahr noch ein versöhnliches Ende nehmen könnte.

4,3 Milliarden Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern sind das Ergebnis eines enttäuschenden Vorjahres 2019 gewesen. Ein Ergebnis, das damals deutlich unter den Ansprüchen geblieben war - und das in diesem Jahr angesichts der Pandemie lange unerreichbar schien. Nun glaubt Daimler, diese Marke doch wieder erreichen zu können - angetrieben von einem starken dritten Quartal und unter der Voraussetzung, dass Corona nicht noch mal mit so heftigen Auswirkungen zuschlägt wie im Frühjahr. „Das ist natürlich in Anbetracht der Ereignisse der letzten Tage zunehmend schwierig“, räumte Finanzchef Harald Wilhelm ein.

3,1 Milliarden Ebit im Juli, August und September

Bei knapp 3,1 Milliarden Euro lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern im dritten Quartal. Das sind 14 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 2,05 Milliarden Euro - das sind im Jahresvergleich sogar 19 Prozent mehr. Ohne den sogenannten Abzug von Minderheiten lag das Konzernergebnis bei 2,16 Milliarden Euro. Und das bei einem um sieben Prozent gesunkenen Umsatz von 40,3 Milliarden Euro.

Angesichts der Krise mit wochenlangem Stillstand in wichtigen Märkten, geschlossenen Autohäusern und heruntergefahrenen Fabriken war Daimler lange davon ausgegangen, bei allen wichtigen Kennzahlen unter dem Vorjahr zu landen. 2019 hatte dem Konzern zwar erneut einen Umsatzrekord gebracht, milliardenschwere Diesel-Altlasten und teure Anlaufprobleme bei neuen Modellen fraßen aber einen Großteil des Gewinns auf und ließen ihn um fast zwei Drittel einbrechen. 2020 soll es nun andersherum laufen: Absatz und Umsatz sind deutlich unter dem Niveau des Vorjahres, dafür will Daimler zumindest das operative Ergebnis, jene gut 4,3 Milliarden Euro, am Ende wieder schaffen.

Vorstandschef Ola Källenius und Finanzchef Wilhelm hatten ihr Hauptaugenmerk früh darauf gelegt, das Geld zusammenzuhalten. Källenius zog die Schrauben seines schon vor der Corona-Krise vorgelegten Sparkonzepts noch einmal fester an. In Verbindung mit der unerwartet raschen Erholung der Märkte und den wieder anziehenden Verkaufszahlen vor allem in China zahle sich die strenge Disziplin bei Kosten und Effizienz nun aus, betonte Wilhelm am Freitag.

Transformation des Unternehmens als „Langstreckenrennen“

„Mit diesem Schwung sind wir auf dem richtigen Weg, um unser Geschäft wetterfester zu machen“, sagte er. „Die Transformation von Daimler ist allerdings ein Langstreckenrennen. Wir halten das Tempo weiter hoch - fokussiert und mit hoher Disziplin.“ Im Geschäft mit Pkw und Vans rechnet das Management sogar mit etwas mehr Umsatzrendite als zu Jahresbeginn, als Covid-19 noch keine Rolle spielte.

Was die Kosten angeht, hat Corona dem Konzern kurzfristig sogar in die Hände gespielt. Zwar sei der Effekt der Kurzarbeit, der im zweiten Quartal noch einen dreistelligen Millionenbetrag eingespart habe, im dritten schon wieder verschwunden gewesen. Dafür spare man weiter hohe Summen unter anderem bei den derzeit so gut wie gar nicht anfallenden Reisekosten ein, sagte Wilhelm.

Källenius will die Gewinnschwelle dauerhaft nach unten drücken. Dazu müssen auch die Elektro- und Plug-In-Hybrid-Modelle profitabler werden, wie Wilhelm betonte. Denn rund 45.000 verkaufte Fahrzeuge im dritten Quartal und eine laut Wilhelm stark steigende Nachfrage bringen Daimler zwar der Einhaltung der CO2-Grenzwerte näher. Weil die Fahrzeuge in der Herstellung aktuell noch deutlich teurer sind, bringen sie dem Konzern aber auch weniger ein. (dpa/sn)

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