Bei diesem Buch stimmen Titel und Aufmacherbild. Tatsächlich darf der Wiking-Liebhaber die folgenden 192 Seiten in einer Flut herrlichster Fotos schwelgen, die ebenso klar und puristisch fotograftiert sind wie die Werbeprospekte.
Leider ist auch der Text weitgehend in der werblichen Wiking-Sprache gehalten, die man einen eigenen Reiz zwar nicht absprechen kann – trotzdem wird einem sehr schnell klar, dass man kritische Bemerkungen in dem Buch nicht finden wird. Etwa, dass Wiking mittlerweile nur noch wenig aktuelle Fahrzeuge neu ins Programm hebt, weil man sich dazu fast ausschließlich auf Industrieaufträge stützt. Oder dass der ursprüngliche Standort Berlin, die Keimzelle der Marke, auf Dauer leider nicht mehr zu halten war.
Wiking-Liebhaber und Sammler können darüber hinwegsehen und dürften sich stattdessen an den herrlichen Fotos und Hintergrundgeschichten, von denen viele noch nicht veröffentlicht wurden, erfreuen. Und weil das Buch trotz aller versteckten Werblichkeit ganz gut gemacht ist, ist es sogar für Nicht-Wikinger eine interessante Lektüre, die viele in ihre heile Kindheit zurückführen dürfte, auch wenn sie nicht unbedingt die große Liebe zu den kleinen Autos haben. (gs)
Biene, Ulrich: Wiking - Kleine Autos, große Liebe. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 2009, 191 Seiten, 29,90 Euro, ISBN 978-3-7688-2595-5