München. Lassen Sie sich nicht blenden: Wenn in diesem Buch von Bulldozern gesprochen wird, sind keine Baumaschinen gemeint! Ehrlich sind die Verfasser dieses Anti-Ratgebers, wenn sie sagen: "Es gibt auch ein paar Menschen, die wir nicht hassen."
Trotzdem fällt es schwer dies anzunehmen, wenn man sich das Buch durchgelesen hat. Auf provokante, aber nicht verletzende Art und Weise, werden hier Ratschläge für einen hasserfüllten, aber produktiven Arbeitstag gegeben. Der Start einer neuen Ära sozusagen: Statt Tipps zum besseren Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten, erhält man hier eine Anleitung wie man seinen Hass gegenüber den "10 Meistgehassten" in Produktivität umwandeln kann, um sich von "Minutendieben", "Lügenbolden" und "Bulldozern" nicht hinunterziehen zu lassen. Durch detailierte Beschreibungen aller Kollegen-Stereotypen und den daraus resultierenden Kurzpsychogrammen wird das Buch lebensnah. Die vielen Beispiele aus Wirtschaft und Geschichte runden das Ganze schön ab.
Doch Vorsicht ist geboten: Denn manch einer könnte nach dieser Lektüre zum überzeugten Kollegenhasser werden und sich selbst dabei erwischen, zu rufen: Ja, ich hasse meine Kollegen! (cbr)
Jonathan Littman, Marc Hershon: Das Kollegen-Hasser-Buch, Hanser Wirtschaft 2010: München, 227 Seiten, 17,90 Euro, ISBN 9783446423497