Bremen. Trotz positiver konjunktureller Entwicklung haben die bremischen Handelskammern von der Politik mehr Anstrengungen für Wachstum und Arbeit gefordert. „Wir müssen die Zukunftsfähigkeit des Standortes Bremen vorantreiben. Dazu gehört auch eine entschlossene Sanierungspolitik für die öffentlichen Haushalte", sagte der Präses der Handelskammer Bremen, Otto Lamotte, am Dienstag. „Insbesondere die Landesverwaltung muss verschlankt werden." Das aktuelle Anziehen der Konjunktur dürfe nicht dazu verleiten, das Wirtschaftswachstum in dem hoch verschuldeten Bundesland nach der weltweiten Krise als Selbstläufer zu sehen.
„Gerade jetzt braucht Bremen eine aktive Wirtschafts- und Finanzpolitik", erklärte Lamotte. „Die öffentlichen Investitionen müssen sich auf wachstumsstärkende Projekte konzentrieren." Die Verkehrsinfrastruktur solle konsequent ausgebaut werden. Schnellstmöglich müsse beispielsweise der Autobahnring um Bremen durch die A 281 geschlossen werden. Zudem setzen sich die bremischen Handelskammern für eine zügige Vertiefung der Außen- und Unterweser ein, die Umweltschützer für überflüssig und rechtswidrig halten.
Gemeinsam mit dem Präsident der Industrie- und Handelskammer Bremerhaven, Claus Brüggemann, stellte Lamotte den Jahresbericht 2010 vor. Beide erklärten, die Konjunktur sei auch im vergangenen Jahr schon gut gelaufen. Treiber sei der Export gewesen. Brüggemann betonte, der strukturelle Wandel in Bremerhaven habe Früchte getragen. Vor allem die Offshore-Branche sei für die Seestadt inzwischen von „existenzieller Bedeutung". (dpa)