Brüssel. Die Europäische Binnenschifffahrts Union (EBU) fordert die EU-Kommission dazu auf, die Binnenschifffahrt beim künftigen Aufbau des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) stärker zu berücksichtigen. Mindestens 20 Prozent des TEN-V Budgets sollten für Maßnahmen zur Verbesserung der inländischen Wasserwege aufgewendet werden. Das schreibt EBU in dem Beitrag, den sie zur öffentlichen Befragung der EU-Kommission über sinnvolle Maßnahmen zur Neuausrichtung der TEN-V-Politik verfasst hat.
EBU verweist darauf, dass Schiffe die umweltfreundlichste Art des Gütertransports seien und damit ideale Voraussetzungen bieten, die EU-Umweltziele zu verwirklichen. Auf den europäischen Wasserstraßen gebe es noch viel Platz, den es auszunutzen gelte. Investitionen in Wasserwege seien im Vergleich zu anderen Transportwegen relativ gering und würden sich schon sehr bald wirtschaftlich lohnen.
Als konkrete Maßnahmen schlägt EBU weitere Bemühungen der EU vor, das elektronische Management der Binnengewässer auszubauen. Das von der EU initiierte River Information System (RIS) habe sich bewährt und solle ausgeweitet werden. Häfen müssten verstärkt zum Treffpunkt der Transportträger Wasser, Schiene und Straße werden, um das sinnvolle Zusammenspiel beim Gütertransport zu fördern. EBU lobt, dass die EU das bereits als Vorhaben formuliert habe.
Gleiches gilt für die schon gestarteten Projekte, bislang fehlende Verbindungen zwischen den Wasserstraßen der Rhein/Maas-Main-Donau-Axe sowie Seine und Schelde zu bauen. Allerdings seien weitere Projekte nötig. EBU fordert eine Verbindung zwischen Mosel und Saône, um den Gütertransport des Mittelmeerraums über Marseille auf Wasserstraßen bis ins Mosel-Rhein-Ruhr-Gebiet leiten zu können. Die sichere Schiffbarkeit der Elbe und Oder sowie des norddeutschen Kanalsystems müsse durch an allen Stellen garantierte und regulierte Wassertiefen ermöglicht werden. (kw)