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Bilanzen: Kombiverkehr mit Minus, Hupac legt zu

14.02.2020 11:33 Uhr
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Hupac und Kombiverkehr haben sich 2019 unterschiedlich entwickelt
© Foto: Hupac/Kombiverkehr

Unterschiedliche Entwicklungen bei den beiden großen Kombi-Operateuren in Europa: Kombiverkehr verzeichnet für 2019 ein Minus von 5,7 Prozent, Hupac legt um 13 Prozent zu. Beide spüren jedoch das Abflauen der Konjunktur.

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Chiasso/Frankfurt/Main. Die beiden großen europäischen Kombi-Operateure – die deutsche Kombiverkehr und die schweizerische Hupac – haben ihre Jahreszahlen für 2019 vorgelegt. Während Kombiverkehr mit einem Rückgang von 5,7 Prozent beim Aufkommen ein spürbares Minus hinnehmen musste, konnte Hupac sein Volumen im letzten Jahr um 13 Prozent steigern. Doch für die deutliche Zunahme bei Hupac war vor allem ein einmaliger Sondereffekt verantwortlich: das Volumen von ERS Railways. Dieses Unternehmen hatte die Schweizer im Juni 2018 gekauft und damit waren die Zahlen 2019 erstmals komplett in den Bilanzzahlen enthalten.

5,7 Prozent Rückgang bei Kombiverkehr

Kombiverkehr hat im letzten Jahr 884.168 Lkw-Sendungen befördert (entspricht 1,77 Millionen 20-Fuß-Container (TEU)). Das waren 5,7 Prozent weniger als 2018. „2019 befand sich die deutsche Wirtschaft an der Schwelle zur Rezession. Die Folge waren Sendungsrückgänge insbesondere auf einzelnen Strecken des nationalen Verkehrs bedingt durch sinkende Mengen im Segment der Chemie- und Automotivtransporte“, nannte Robert Breuhahn, Geschäftsführer von Kombiverkehr, Gründe für die Entwicklung.

Im nationalen Verkehr verringerte sich das Sendungsaufkommen von 290.142 transportierten Sendungen in 2018 auf 266.153 in 2019, auch bedingt durch den Wegfall eines Companytrain-Kunden auf einer Nord-Süd-Verbindung. Das entspricht einem Minus von 8,3 Prozent. Dennoch hat das Unternehmen sein Angebot für die Spediteure kaum verringert. Nur auf zwei von über 30 innerdeutschen Verbindungen musste die Abfahrtsfrequenz temporär an die gesunkene Transportmenge angepasst werden. 

Minus auch im internationalen Verkehr

Mit 618.015 transportierten Lkw-Sendungen (-4,6 Prozent) schloss der Operateur das Jahr 2019 im internationalen Verkehr ab. Dabei entwickelten sich die einzelnen Transportkorridore laut Kombiverkehr sehr unterschiedlich. In den Teilmärkten Dänemark, Ungarn und Schweden verzeichnete das Unternehmen auch aufgrund einer marktgerechten Leistungsqualität der Bahnen Steigerungsraten von bis zu elf Prozent. Trotz zahlreicher erneuter Streiks in Frankreich legte der Spanienverkehr um mehr als sieben Prozentpunkte zu. Doch gab es auf anderen Teilmärkten auch Sendungsverluste. Als Gründe nennt Kombiverkehr hierfür eine nicht zufriedenstellende Pünktlichkeitsquote, Preisdifferenzen zwischen Straße und Schiene und besondere Wetterereignisse, die zum Beispiel den Zugverkehr im Alpentransit teilweise über mehrere Tage zum Erliegen brachten. 

Hupac mit zweistelligem Wachstum

Anders hingegen die Entwicklung bei dem Schweizer Kombi-Operateur Hupac. Betrug das Aufkommen 2018 noch 926.414 Straßensendungen, konnte Hupac 2019 die Millionengrenze überspringen. Mit 1.047.089 Sendungen wurden 13 Prozent mehr befördert als im Jahr zuvor. Dieses Wachstum beruht maßgeblich auf die Entwicklung im nicht-transalpinen Verkehr mit einem Zuwachs von 29,4 Prozent auf 455.266 Sendungen. Verantwortlich dafür ist in erster Linie ein statistischer Effekt: „Hier schlagen die Volumen der ERS Railways, welche im Juni 2018 in die Hupac Gruppe integriert wurde, mit ihren Verkehren ab den Nordseehäfen zu Buche“, teilte das Unternehmen der VerkehrsRundschau mit.

Auch die Schweizer verspüren die konjunkturelle Flaute

Aber anders als Kombiverkehr erzielte die Hupac auch in den anderen Segmenten ein Wachstum. Im transalpinen Verkehr via Schweiz nahm das Volumen um 2,8 Prozent auf 550.796 Sendungen zu. Im transalpinen Verkehr via Österreich und Frankreich gab es ein Plus von 5,8 Prozent auf 41.027 Sendungen. Doch auch die Schweizer spüren die schwächere Nachfrage: Das erste Halbjahr war noch aufkommenstärker. Im zweiten Halbjahr war jedoch ein allgemeiner Verkehrsrückgang im Zusammenhang mit dem Abflauen der Konjunktur in den Kernmärkten spürbar, so die Aussage des Unternehmens gegenüber der VerkehrsRundschau. (cd)

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KOMMENTARE


Jochen Weber

17.02.2020 - 14:21 Uhr

Zeigt, das sich auch das KV Operateur-Geschäftsmodell in den kommenden Jahren grundlegend neu auszurichten hat, um der Schnelligkeit der Wechsel der europäischen Verkehrsströme folgen zu können, wie es der LKW und die klassischen Strassentransporte schon mehrfach und auch in der letzten Krise unter Beweis stellen musste. Die spannende Frage bleibt, welche Strategie für KV-Operateure ist unter diesen Gegebenheiten die Richtige, "asset light" vs. "full asset", wobei es auf der Hand liegt, das nur die Operateure profitabel arbeiten können die inkl. dem KV-Umschlagterminal die Dienstleistung komplett wirtschaftlich beherrschen und aussteuern können und die KV-Terminaldienstleister auch die Entscheidung zu treffen haben, wieviel KV-Operateur sie selbst sein wollen.


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