Rom/Italien. Nach dem gescheiterten Bieterverfahren für die italienische Fluglinie Alitalia droht der maroden Airline das Aus: In der Regierung wurden jetzt immer mehr Stimmen laut, die die Liquidation der Gesellschaft fordern. „In diesen Stunden untersuchen wir alle Alternativen“, sagte Wirtschaftsminister Tommaso Padoa Schioppa. Der Minister für Infrastruktur, Antonio di Pietro, schlug vor, Alitalia für einen symbolischen Euro zu veräußern - falls sich der Käufer verpflichtet, das Unternehmen zu sanieren. „Wenn etwas krank ist, dann muss man es amputieren“, meinte er. Am Freitag wollte sich der Aufsichtsrat der Alitalia unter dem neuen Chef Berardino Libonati treffen, um die Lage zu besprechen. Die Regierung werde sich voraussichtlich in den nächsten Tagen wieder mit dem Problem befassen, berichtete die Zeitung „La Repubblica“. Der US-Finanzinvestor Matlin Patterson war am Mittwoch als letzter noch verbleibender Interessent aus dem Bieterverfahren um die Alitalia ausgestiegen. Zuvor waren bereits die russische Aeroflot und die italienische Gesellschaft Air One abgesprungen. Europäische Linien wie die Lufthansa oder Air France-KLM haben schon seit längerem betont, zu den derzeitigen Bedingungen kein Interesse an der Übernahme der hoch verschuldeten Fluglinie zu haben. Die Regierung will mindestens 39,9 Prozent ihres Anteils - aber möglicherweise auch die ganzen 49,9 Prozent - an einen privaten Investor verkaufen. (dpa)
Bieterverfahren für Alitalia gescheitert
Die italienische Airline Alitalia steht vor dem Aus