Bericht aus Berlin

Bericht aus BerlinLang-LKW sollen verstärkt rollenDer Feldversuch mit Lang-LKW kommt nicht in Gang. Die Regierung hält dennoch an dem Vorhaben fest und kritisiert die Klage der Opposition.Trotz einer bisher geringen Resonanz des Güterkraftverkehrsgewerbes auf den Feldversuch mit Lang-LKW setzt die Bundesregierung weiter auf eine wachsende Beteiligung an dem auf fünf Jahre angelegten Projekt. Verkehrs-Staatssekretär Andreas Scheuer musste einräumen, dass nach knapp vier Monaten derzeit gerade vier statt der erwarteten 400 Lastzüge an dem Versuch teilnehmen. Die SPD will der Aufforderung des CSU-Politikers, die Verfassungsklage gegen den Versuch zurückzuziehen, nicht nachkommen.Außer den vier Lang-LKW, die unterwegs sind, stehen sieben weitere zur Teilnahme bereit. Sechs Unternehmen beteiligten sich bisher an dem zu Jahresbeginn gestarteten Versuch, sagte Michael Rohloff von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt). Der Abteilungsleiter Straßenverkehrstechnik hatte zusammen mit Länder- und Branchenvertretern an dem Gespräch mit Scheuer in Berlin teilgenommen, der unter dem Motto „Feldversuch Lang-LKW – Wo drückt der Schuh“ eingeladen hatte. Der CSU-Politiker versicherte anschließend, die Hürden bei der Genehmigung von Strecken könnten weitgehend ausgeräumt werden. Vielfach als Hindernis hat sich erwiesen, dass neben Autobahnen auch kommunale Straßen etwa in Gewerbegebieten genutzt werden müssen, was wiederum neue Genehmigungen erfordert. Es gehe nun darum, diese Zufahrtsstraßen, die sogenannte „letzte Meile“, schneller zu genehmigen, da diese noch nicht im erlaubten Netz verzeichnet sind. Auch die Bahnübergänge, die auf den Strecken lägen, seien ungefährlich, versicherte der Koordinator für Güterverkehr und Logistik. Er rechnet bis zum Jahresende mit dem „Erreichen der kritischen Masse“ am Versuch teilnehmender Fahrzeuge, die es ermögliche, in die wissenschaftliche Begleitung einzusteigen. BASt-Vertreter Rohloff bezifferte die erforderliche Zahl auf 50 bis 100 Lastzüge. In diesem Zusammenhang sprach Scheuer von „mehreren Hundert“ weiteren Interessenten am Versuch. Absurde ArgumentationScheuer forderte SPD und Bündnis 90/Die Grünen angesichts dieser „positiven Erfahrungen“ auf, die Verfassungsklage gegen den Feldversuch zurückzuziehen. „Die Klage führt zur Verunsicherung des Gewerbes“, betonte er. „Wir denken gar nicht daran, die Klage zurückzuziehen“, reagierte das Büro von SPD-Fraktionsvize Florian Pronold. Die Klage richte sich nicht gegen den Versuch an sich, sondern dagegen, dass er über eine Ausnahmeverordnung umgesetzt wurde, was die Beteiligung von Bundestag und Bundesrat entbehrlich machte. Der Grünen-Verkehrsexperte Anton Hofreiter sprach von einer „absurden Argumentation“ Scheuers. Die Koalition habe sich für ihr Vorhaben um keine Mehrheit bemüht. Der Versuch solle ein Türöffner für noch schwerere und größere LKW als derzeit mit 25,25 Metern Länge und einem Maximalgewicht von 44 Tonnen sein. ❙❚■ Jörg Kürschner, VR-Korrespondent in BerlinStaatssekretär Andreas Scheuer (links) und Ansorge-Geschäftsführer Wolfgang Thoma in BerlinAnsorge zufriedenDie bayrische Spedition Ansorge war als erstes Unternehmen Anfang Februar mit zwei Lang-LKW gestartet. Geschäftsführer Wolfgang Thoma zeigte sich an der Seite von Staatssekretär Andreas Scheuer (CSU) „sehr zufrieden“ mit den Erfahrungen. Rund ein Drittel an Energie und Kohlendioxid konnten eingespart werden. Der Lang-LKW verfüge über 52 statt 34 Palettenplätze – und der Dieselverbrauch sei nur ein wenig höher als bei einem herkömmlichen Fahrzeug. Er berichtete, bei den zurückgelegten 13.500 Kilometern habe nur ein einziges Mal der Bremsassistent angesprochen. jökLang-LKW der Bissenhofener Spedition Ansorge Logistik Feldversuch in der PRaxis

Bericht aus Berlin

Transfrigoroute-Branchendialog

Aufkommensentwicklung Quartal 1/2022 bis Quartal 4/2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum

MEISTGELESEN

Zoll berichtet: Speditionen umgehen Steuern mit manipulierten Dieseltanks

EU plant Mautbefreiung für emissionsfreie Lkw bis 2031

EU-Verkehrssicherheitspaket 2025: Was auf Speditionen zukommt

NEWSLETTER