Hamburg. Die Bauarbeiten im Hamburger Elbtunnel dauern voraussichtlich ein Jahr länger als geplant. Im Sommer 2012 sollen die drei älteren Röhren an dem Verkehrs-"Nadelöhr" saniert sein, teilte die Behörde für Stadtentwicklung am Freitag mit. Die zweite Röhre, die seit Januar 2009 nachgebessert wird, soll nach bisheriger Planung Anfang Oktober wieder für den Verkehr freigegeben werden. "Gesperrt wird ab diesem Zeitpunkt die Röhre 3, in der die aufwendige Nachrüstung jetzt beginnt", kündigte ein Behördensprecher an. Danach ist die erste Röhre an der Reihe.
Die Kosten für die Sanierung der mehr als 35 Jahre alten Elbtunnelröhren liegen bei rund 120 Millionen Euro. Das Geld stellt der Bund zur Verfügung. Damit sollen unter anderem Fluchtwege, Brandschutz und Lüftungssysteme verbessert werden. Außerdem werden neue Notruf-Nischen und neue Lautsprechersysteme eingerichtet.
Seit Beginn der Arbeiten im Januar 2009 ist an der Dauerbaustelle durchgehend eine Röhre gesperrt - drei Röhren bleiben in der Regel für den Verkehr frei. Eine vierte Röhre ist erst seit Herbst 2002 in Betrieb, sie bleibt während der gesamten Bauzeit geöffnet. Mit der vierten Röhre hatte sich die Verkehrssituation am Elbtunnel zeitweise entspannt. Täglich fahren rund 130.000 Autos durch den Elbtunnel.
Nach schweren Brandunfällen in Tunneln im Ausland hatte der Bund im Jahr 2002 ein Nachrüstprogramm für mehr Sicherheit in Straßentunneln beschlossen. (dpa)