Stuttgart. Der neue Bahnchef Rüdiger Grube will am umstrittenen Bauprojekt Stuttgart 21 festhalten. Die Anbindung an die Strecke Paris-Bratislava biete der Region einen großen Mehrwert, erklärte Grube am Montagabend in Stuttgart. „Stuttgart wird nie die Stadt mit dem weltweit größten Hafen oder Flughafen“, sagte Grube. Er kenne die politische Diskussion, sei aber zuversichtlich, in Kürze mit den Kostenstrukturen an die Öffentlichkeit gehen und grünes Licht aus der Bevölkerung bekommen zu können. Dazu soll den Menschen in der Region das Projekt auch besser vermittelt werden. „Geben sie uns acht Wochen, dann werden wir ihnen einen ‚Mister Stuttgart 21‘ vorstellen – Einen, der davon begeistert ist“, sagte Grube und ergänzte mit Blick auf die Zuhörer seines Vortrags im Rahmen der Reihe „DEKRA Dialog“: „Wenn Lothar Späth zusagt, ist er sofort eingestellt.“ Der ehemalige Ministerpräsident Baden-Württembergs konnte jedoch nicht spontan zu einer Zusage bewegt werden. Grube will zudem weiter am Gewinn und an der Reputation der Bahn arbeiten. „Ich habe zwei Anliegen: Dass 240.000 Menschen Arbeit haben, weil wir ein profitables Unternehmen sind – und dass wir ein sympathisches Unternehmen sind“, sagte er. Er lobte ausdrücklich die Arbeit seines Vorgängers Hartmut Mehdorn: „Ich habe ein faszinierendes Unternehmen vorgefunden.“ Grube hatte am 1. Mai den Vorstandsvorsitz der Bahn übernommen und zu Beginn seiner Arbeit wegen mehrerer Datenschutzaffären fünf von acht Vorstandsmitgliedern ausgetauscht. Er war zuvor Entwicklungsvorstand der Daimler AG. (dpa)
Bahnchef Grube hält an Stuttgart 21 fest

Rüdiger Grube will Bevölkerung besser über das umstrittenes Bauprojekt informieren