Stuttgart. Trotz zahlreicher Aktionspläne gegen den gesundheitsschädlichen Feinstaub gibt es weiter keine Entwarnung: An drei Messpunkten im Land ist der Jahresgrenzwert für Feinstaub bereits jetzt überschritten, teilte das baden-württembergische Umweltministerium heute in Stuttgart mit. Betroffen sind die Städte Stuttgart, Tübingen und Ludwigsburg. Hier ist der EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft an mehr als den pro Jahr zulässigen 35 Tagen übertroffen worden. Die Situation habe sich zusätzlich durch den anhaltenden Winter verschärft, da es zu wenig Luftaustausch gebe und sich Schadstoffe deshalb am Boden anreichern, sagte Umweltministerin Tanja Gönner (CDU). Wegen der hohen Werte würden für weitere besonders belastete Gebiete im Land Aktionspläne zur Feinstaubreduzierung vorbereitet. Im Laufe des Jahres soll feststehen, wo das sein wird. Bisher waren für landesweit 14 Kommunen Aktions- und Luftreinhaltepläne geplant. In Stuttgart zum Beispiel ist der Aktionsplan zu Beginn des Jahres in Kraft getreten. Seither gilt ein Durchfahrverbot für Lastwagen. Ergebnisse, ob dieses Verbot zu der gewünschten Reduzierung von Feinstaub führt, stehen noch aus. „Aktionspläne alleine greifen zu kurz“, sagte Gönner. Es müsse dafür gesorgt werden, dass weniger Schadstoffe ausgestoßen und gleichzeitig großräumig an den Emissionsquellen angesetzt werden, wie etwa bei den Fahrzeugen selbst. Die Akzeptanz des Durchfahrverbots ist nach den Worten von Verkehrsstaatssekretär Rudolf Köberle (CDU) zufrieden stellend. „Es gibt Verstöße, die halten sich aber in Grenzen.“ So seien in der vergangenen Woche von 850 kontrollierten Lastwagen 141 unberechtigt in die Stadt eingefahren. „Sie wurden wieder zurückgeschickt und haben dadurch erhebliche Zeit verloren und wurden außerdem mit einem Bußgeld von 20 Euro belegt“, sagte Köberle. Er kündigte weitere Kontrollen an. (dpa/sb)
Baden-Württemberg: Feinstaub-Grenzwerte in drei Städten überschritten
Landesregierung zeigt sich zufrieden mit Durchfahrtsverbot in Stuttgart